News LFV

News vom Landesfeuerwehrverband

Internat. Waldbrandübung auf der Soboth - Tag2

Erstellt von Thomas Meier am 28.04.2012

Unter steirischer Federführung fand auf der Soboth eine internationale Waldbrandübung statt im Rahmen des EU-Projektes „GOAL“ statt. Am heutigen Samstag (28.4.) waren knapp 600 Einsatzkräfte mit 159 Fahrzeugen „zur Brandbekämpfung“ vor Ort.

Massiver Kräfteeinsatz

Entsprechend den Übungsplanungen erfolgte heute, am Tag 2 der Internationalen Waldbrandübung auf der Soboth, ein „massiver Truppeneinsatz“ von Feuerwehrkräften aus der Steiermark, Kärnten und Slowenien sowie weiteren Einsatzorganisationen wie Bergrettung, Polizei und Österr. Rotes Kreuz.

Die Brandbekämpfung der Übungsszenarien im steirisch-kärtnerischen Grenzgebiet erfolgte am Tag 2 schwerpunktmäßig vom Boden aus, dies bei höchst frühsommerlichen Temperaturen. Um 07:15 Uhr fand die Lageeinweisung im Führungsstab des BFV Deutschlandsberg (untergebracht in der Sobother Volksschule) statt. Hier wurden die Übungs-Schadenslagen bekannt gegeben, worauf die diversen Einheiten und Löschzüge tätig wurden.

Die „GFFFV-Einheit“ (Ground Forest Fire Fighter using Vehicles), welche sich aus Feuerwehrkräften aus der Steiermark, aus Kärnten und aus Slowenien zusammensetzt, war mit 160 Kräften im Einsatz, die sich in den Führungsstab (LFV Steiermark) und zwei Züge (TLF-Zug „Alpha“ und Pumpen-Zug „Bravo“ gliederten. Die Züge waren mit Feuerwehrmitgliedern aus allen drei Ländern besetzt. Der „Alpha-Zug stand unter slowenischer Fürung, Zug „Bravo“ unter kärntnerischer Befehlsgebung.

Ziel der Übung, die von der Europäischen Union im Rahmen des Projektes „GOAL“ unterstützt wird, war das Trainieren der internationalen Zusammenarbeit in Katastrophenlagen. So wurden vor allem die Interoperabilität, die Kommunikation mit Slowenien, die Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken sowie vor allem die Stabsarbeit beübt. Dies vor dem Hintergrund, wertvolle Erkenntnisse für künftige – auch internationale - Einsatzaufgaben zu erlangen. Gefordert waren die eingesetzten Züge vor allem auch im Hinblick auf den Aufbau einer Wassersammelstelle, das Freimachen von Zufahrtsstraßen, die Waldbrandbekämpfung, die Sicherung gefährdeter Objekte sowie die Evakuierung von Personen und Tieren aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.

 

Hightech im Einsatz

Im Rahmen dieser Übung wurde auch der Einsatz von Hightechgeräten getestet. Unbemannte Fluggeräte, ein Roboter für unwegsames Gelände sowie eine autonome 3D-Positionierung und Navigation von Einsatzkräften wurden dem Einsatzleitstab, den Übungsbeobachtern und den zahlreich anwesenden Ehrengästen präsentiert.

 

Drohnen

Carinthian-Robotics bietet Dienstleistungen rund um die Luftbilderstellung und Sensordatenerhebung mittels unbemannter Fluggeräte (UAVs = Unmanned Aerial Vehicles) an. Die Fluggeräte, Quadro- und Octocopter, können sowohl einzeln als auch koordiniert die unterschiedlichsten Missionen selbstständig durchführen. Das System (Hardware, Software und Missionsplanung) wurde ursprünglich für den Katastropheneinsatz entwickelt. In der Zwischenzeit können wir mit dem intelligenten System auch die Bereiche Baustellendokumentation, Inspektion von Bauwerken, Schadereigniserkennung in der Landwirtschaft sowie die Dokumentation und Lageerkundung bei Hochwasser, Waldbränden und Erdbeben durchführen. Im Falle der überregionalen Übung auf der Soboth wurden zwei unterschiedliche Drohnen, eine Astech Falcon und eine Microdrones 1000 verwendet.

Die Bilder werden dabei direkt von der Kamera am Fluggerät zur Bodenstation übertragen. Zusätzlich werden die Bilder auch an die Einsatzleitung übermittelt. Mittels Infrarotkamera können Glutnester oder vermisste Personen aufgespürt werden. Carinthian-Robotics ist eine Ausgründung (Spin-off) des Projekts „cDrones“(www.cdrones.com) der Lakeside Labs und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

 

Geo-Tracking

Das vom Unternehmen AIONAV Systems AG präsentierte Produkt „AIONAV – F“ ermöglicht sowohl im Innen- als auch Außenbereich eine autonome 3D-Positionierung von Einsatzkräften. Die Berechnung der Position erfolgt primär über einen am Fuß getragenen Inertialsensor und kann mit den Positionsdaten weiterer Systeme (GPS, Barometer, RFID, usw.) fusioniert werden.

AIONAV–F, so die Erläuterung, erlaubt die autonome 3D-Positionierung und Navigation von Einsatzkräften, die Darstellung der Position auf beliebigen georeferenzierten Karten und die Zusammenfassung des Lagebildes auf einer Kommandostation mit hoher Genauigkeit in beliebigen Einsatzräumen.

 

Roboter

TEDUSAR - Technologie und Ausbildung für Such- und Bergeroboter ist ein grenzüberschreitendes Projekt zwischen Slowenien und Österreich, finanziert durch den European Regional Development Fund (EFRE) und regionaler Regierungen.Projektpartner sind das Institut für Softwaretechnologie der Technischen Universität Graz und die Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Universität von Maribor.

Zentrales Thema ist die Förderung von Ausbildung, Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Such- und Rettungsroboter, so die Ausführungen bei der Präsentation. Der ursprünglich für Katastrophenszenarien, wie sie sich z.B. nach einem Erdbeben darstellen, entwickelte Roboter ist auch in der Lage, in unwegsamen Gelände zum Aufspüren von Glutnestern nach Waldbränden eingesetzt zu werden.

 

Übungsbeobachter

Zahlreiche Vertreter von Politik, Behörden und Einsatzorganisationen waren auf Einladung des Landesfeuerwehrverbandes auf die Soboth gekommen, um den Einsatzkräften vor Ort über die Schulter zu schauen. So waren unter anderem der Präsident des Kärntner Zivilschutzverbandes und 2. Landtagspräsident Rudolf Schober, der Abgeordnete zum Landtag Steiermark, Bgm. Werner Breithuber, HR Dr. Kurt Kalcher von der A20, sein Kärntner Pendant Regierungsart Egon Rauter, Sloweniens stellvertretender Generaldirektor fürdie öffentl. Sicherheit, Branko Dervodel, der Bezirkshauptmann von Deutschlandsberg, HR Dr. Helmut Theobald Müller, Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern sowie Amtsdirektor Christian Krol vom Bundesministerium für Inneres, gekommen.

Unisono zeigte man sich bei der Inspektion von der Stabsarbeit der GFFV-Einheit, jener der Bereichsfeuerwehrverbände Deutschlandsberg und Voitsberg sowie den Leistungen der eingesetzten Kräfte begeistert.

 

Dank an die Kräfte

Sowohl Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern und Teamleader ED OBR Ing. Heimo Krajnz von der BF Graz danken allen TeilnehmerInnen und Teilnehmern für das perfekte Zusammenspiel, welches sie in den letzten Stunden auf der Soboth gemeinsam zur Schau gestellt haben, um auf den Ernstfall vorbereitet und für künftige Herausforderungen koordiniert zu sein.


Bericht und Fotos: SG 5-ÖA: Thomas Meier, Franz Fink und Andreas Rieger


 

Galerie