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News vom Landesfeuerwehrverband

Lage in St. Lorenzen bleibt weiterhin angespannt

Erstellt von Thomas Meier am 27.07.2012

Auch knapp eine Woche nach der Katastrophe im Paltental bleibt die Lage in den Unwettergebieten der Obersteiermark angespannt. Die Aufräumarbeiten laufen auch am heutigen Freitag auf Hochtouren. Mit schwerem Gerät wird Morast, Sperrmüll und Holz nahezu im Minutentakt aus St. Lorenzen gekarrt. Mit Kettenbaggern wird das Bachbett notdürftig saniert, ein Schutzwall wird im Ortskern errichtet.

 

Gemeinsame Hilfe.

Seite an Seite hat eine Hundertschaft an Einsatzkräften von Feuerwehr und Bundesheer – in Zusammenarbeit mit privaten Erdbewegungsunternehmen – in den letzten Tagen dafür gesorgt, dass Tausende Kubikmeter Schlammmassen bzw. Moränenmaterial, Schwemmholz und Sperrmüll aus St. Lorenzen abtransportiert werden konnten. In Kombination von Muskel- bzw. Mannes-kraft und Technik wurden Dutzende Keller und Häuser von den Schlammmassen befreit, Bäume geschlägert und Verklausungen entlang des Lorenzenbaches beseitigt.

 

Kleiner Lichtblick.

Wiewohl der gestrige Zivilschutzalarm bis zu seiner Aufhebung kurzfristig Schlimmeres erwarten ließ, gab es heute (27.7.2012) für die Einsatzkräfte in St. Lorenzen einen ersten sichtbaren Hoffnungsschimmer bzw. kleinen Lichtblick zu verspüren. Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Walter Danklmeier von der Feuerwehr St. Lorenzen heute am späten Vormittag zu berichten wusste, konnte der letzte Keller von den Schlammmassen befreit werden. Seitens der Feuerwehren ist für die kommenden zwei Tage geplant, mit einem Großaufgebot an Feuerwehrkräften und Tanklöschfahrzeugen aus dem Bezirk Liezen, die durch die Mure verursachten Verunreinigungen von Fassaden und den Dreck von den Straßen zu waschen.

 

Wer schnell hilft, hilft doppelt.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von St. Lorenzen erlitten durch den Murenabgang großen materiellen Schaden, der, auch laut ersten Versicherungsschätzungen, zum Teil mehrere Hunderttausend Euro laut beträgt. Von den Unwetterereignissen direkt und persönlich, teilweise sehr massiv, betroffen waren/sind auch neun Feuerwehrmitglieder. Bereits vergangenen Montag konnte ein erster namhafter Geldbetrag an zwei Feuerwehrmitglieder der FF St. Lorenzen überreicht werden, deren Eigenheim von der Schlammwalze massiv in Mitleidenschaft gezogen und auch die Wirtschaftsgebäude vollkommen weggerissen wurden. Dotiert wurde die Unterstützung aus dem so genannten „Hilfsschatz“ der Feuerwehren. In einer weiterführenden Beurteilung wurde auf Ansuchen des örtlichen Feuerwehrkommandants, HBI Walter Danklmeier - in enger Unterstützung mit dem zuständigen Abschnittsfeuerwehrkommandanten ABI Franz Haberl und Brandrat Heinz Hartl vom BFV Liezen – großer materieller Schaden für weitere Feuerwehrmitglieder festgestellt. Auch diesen Kameraden konnte auf einstimmigen Entschluss des Kuratoriums rasch und unbürokratisch geholfen werden. Die Zuwendungen aus dem Hilfsschatz wurde den Betroffenen heute in St. Lorenzen von Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern persönlich übergeben. Insgesamt konnten so, unter dem Motto „Kameraden helfen Kameraden“, 31.500,- Euro an finanzieller Unterstützung durch den Hilfsschatz-Fonds der steirischen Feuerwehren zur Linderung der ersten Not überreicht werden.

 

Geste der guten Zusammenarbeit.

Als Symbol der guten Zusammenarbeit überreichte Oberleutnant Christian Resch, Kommandant der Assistenzkräfte in St. Lorenzen, an Brandrat Heinz Hartl, Abschnittsfeuerwehrkommandant Franz Haberl und Feuerwehrkommandant Walter Danklmeier Ansichtskarten von den gemeinsamen Aufräumarbeiten in St. Lorenzen – aussagekräftig gestaltet und mit einem Feuerwehrmotiv versehen. Heinz Hartl dankte für diese freundliche Geste und unterstrich in seinen Dankesworten die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Soldatinnen und Soldaten des Österr. Bundesheeres im Katastrophengebiet.

 

Sicherheitszone bleibt aufrecht.

Die Sicherheitszone mit Evakuierung bleibt in St. Lorenzen weiterhin aufrecht. Mit bangem Blick auf das kommende Wochenende, wo seitens der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynmaik (ZAMG) für Samstag und Sonntag eine Gewitterwarnung erlassen wurde. So sind in der Steiermark im angegebenen Zeitraum Gewitter zu erwarten, die vereinzelt neuerlich heftig ausfallen können und das Potenzial für Starkregen, Sturmböen und auch größeren Hagel innehaben. Der Schwerpunkt wird ab Samstagmittag mehrheitlich in der Obersteiermark erwartet, gegen Abend sind Gewitter aber auch im Südosten nicht ganz ausgeschlossen. Spätestens am Sonntag weiten sich die Gewitter auf die meisten Regionen aus. Auch die Lage in Schwarzenbach und Gaishorn bleibt weiterhin angespannt.


Bericht und Fotos: Thomas Meier, Helmut Mayer (3)


 

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