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News vom Landesfeuerwehrverband

AIRPOWER 13 - Das Fazit.

Erstellt von Thomas Meier am 01.07.2013

Am letzten Juniwochenende haben, so die Zahlen von offizieller Seite, rund 300.000 Besucher Europas größte Flugshow, die Airpower 13, am Fliegerhorst Hinterstoisser im oberen Murtal besucht. Die Airpower wurde bereits zum fünften Mal ausgetragen, veranstaltet vom Österreichischen Bundesheer mit den Partnern Red Bull und dem Land Steiermark. Rund 200 Luftfahrzeuge waren zu sehen, über 250 der wohl weltbesten Piloten präsentierten mit ihren Fluggeräten eine „Airshow“ der Superlative. Die Bandbreite an daran teilnehmenden Luftfahrzeugen war enorm, nahezu jede Epoche der Luftfahrt wurde abgedeckt - Flugzeuge aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis hin zu den modernsten Militärjets der heutigen Zeit haben einen faszinierenden Einblick in die große Welt der Fliegerei ermöglicht.

 

Detailliertes Einsatzkonzept

Großveranstaltungen wie die Airpower verlangen entsprechende Sicherheitskonzepte. So war zur Bewältigung von Einsätzen, Ereignissen und Unfällen im Zusammenhang mit dem Flugbetrieb oder den Veranstaltungen im Rahmen der Airpower ein koordiniertes Vorgehen aller eingesetzten Organisationen erforderlich. Lange bevor sich die Tore des Fliegerhorstes für die Zig-Tausenden Besucher öffneten, begannen für die Repräsentanten der Bereichsfeuerwehrverbände Knittelfeld und Judenburg - allen voran mit Oberbrandrat Erwin Grangl und Brandrat Harald Pöchtrager vom Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld sowie Oberbrandrat Harald Schaden und Brandrat Armin Eder vom Bereichsfeuerwehrverband Judenburg - die umfassenden Vorbereitungsarbeiten für dieses Großereignis - war man doch für den Brandschutz am Kasernengelände wie auch für den gesamten Brandschutz inkl. Technischer Hilfeleistung im Außenbereich zuständig.

Ein detailliertes Einsatzkonzept der involvierten Bereichsfeuerwehrverbände regelte für die eingesetzten Feuerwehren aus Knittelfeld, Apfelberg, Spielberg, Flatschach sowie Zeltweg unter anderem die Aufstellungsräume, Zufahrten, Sammelpunkte, Kräftereserven etc. sowie den für die Veranstaltung notwendigen Ressourcenbedarf an Mannschaft und Gerät. So wurden, dem Einsatzkonzept folgend, insgesamt 54.000 Liter Löschwasser auf Achse, 6.500 Liter Schaummittel sowie 750 kg Löschpulver am Veranstaltungsareal vorgehalten. Je 110 Feuerwehrkräfte beider Bereichsfeuerwehrverbände standen mit 24 Fahrzeugen an Fixpunkten bereit, um im Anlassfall rasch und zielführend einschreiten zu können. Zur möglichen Waldbrandbekämpfung nach Flugunfällen stand ein Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres bereit, unterstützt von Mitgliedern der Flugdienststaffel des LFV Steiermark – welche wiederum einsatztechnisch den beiden Bereichsführungsstäben unterstellt war.

Ebenso wurde seitens der Bereichsfeuerwehrkommanden eine erhöhte Alarmbereitschaft für die Feuerwehren der Bereiche Knittelfeld und Judenburg angeordnet. Auf dem Gelände selbst waren sowohl die Brandmeldezentrale des Towers – unter der Leitung von ABI Andreas Stürzl – wie auch die Einsatzleitfahrzeuge der Bereichsfeuerwehrverbände (FF Apfelberg und FF Zeltweg) die Schnittstellen zur Disposition der Einsatzkräfte. Ausgespart vom mehrere Hundert Hektar großen Areal blieben lediglich die Bereiche „Luftverkehr und Landebahn“. Der Brandschutz im Flightlinebereich sowie auf allen Flugbetriebs‐ und Verkehrsflächen der militärischen Luftfahrt wurde von 130 Mann der Brandschutzgruppen des Österreichischen Bundesheeres wahrgenommen. Diese standen unter der verantwortlichen Führung von Vzlt. Josef Götschl. Hätte es die Einsatzlage nach einem Flugunfall erfordert, so hätte das Kommando der Flughafenfeuerwehr auch auf die Unterstützung der Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren zurückgreifen können – diese Regelung hätte auch für den umgekehrten Fall gegolten.

 

Behördlicher Krisenstab

Wie bereits bei den „Vorgängerveranstaltungen“ der Airpower gelebt, wurden alle Belange an Sicherheitsaufgaben, welche diese Großveranstaltung mit sich bringt, in einem integrierten Führungsstab professionell gebündelt. Zur größtmöglichen Minimierung von Sicherheitsrisiken und der Gewährleistung eines reibungslosen Veranstaltungsablaufes waren in diesem – neben den Vertretern des Österr. Bundesheeres, der Behörde, der Fachabteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung, der Polizei, dem Roten Kreuz sowie dem Kriseninterventionsteam – auch die Bereichsfeuerwehrverbände Knittelfeld und Judenburg mit Verbindungsoffizieren vertreten. Bilanz Bezirkshauptfrau Mag. Ulrike Buchacher leitete den integrierten Führungsstab der Bezirkshauptmannschaft Murtal und konnte zum Veranstaltungsende ein erfreuliches Fazit ziehen.

So bilanzierte Buchacher in einer Presseaussendung der Landespolizeidirektion: „Eine Airpower ohne größere krisenhafte Ereignisse genießen wir als Erfolg. Wir waren auf 47 Krisenszenarien vorbereitet, von denen nur einige wenige eingetreten sind. Daher können wir beruhigt aufatmen. Mein Dank gilt allen Einsatzorganisationen des Bezirkes Murtal, die optimal vorbereitet waren.“

Auch Oberbrandrat Erwin Grangl für den BFV Knittelfeld sowie Oberbrandrat Harald Schaden für den BFV Judenburg ziehen eine zufriedenstellende Bilanz zur Airpower 13. Bis auf einen Verkehrsunfall auf der S36, bei dem 19 Kräfte im Einsatz standen, waren während beider Veranstaltungstage keine nennenswerten Vorkommnisse beim Megaereignis zu verzeichnen. „Der Schlüssel zum Erfolg für die professionelle Gesamtbewältigung und auch für den über weite Strecken reibungslosen Ablauf der Airpower 13“, so beide unisono, „lag sicher in der guten Vorbereitung und der vertieften Zusammenarbeit des Veranstalters mit allen beteiligten Behörden und Organisationen. Auch wenn die Herausforderung durch die Übernahme des umfassenden Brandschutzes groß war, so waren wir letztlich ebenso gut darauf vorbereitet“.

Es ist im Sinne beider Bereichsfeuerwehrkommandanten, das gemeinsame Verständnis bei „allen beteiligten Organisations- und Einsatzkräften noch intensiver zu fördern, zumal letztlich alle am gleichen Strang ziehen“. Auch PRÄS. des ÖBFV LBD Albert Kern besuchte das Großaufgebot der Feuerwehrkräfte im Rahmen der Airpower 2013 und überzeugte sich vom guten Miteinander aller Einsatz- und Organisationseinheiten.


Bericht und Fotos: Thomas Meier und Franz Fink, Thomas Mauric (5)


 

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