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News vom Landesfeuerwehrverband

80 Jahre Feuerwehrschule - 40 Jahre FWZS in Lebring

Erstellt von Thomas Meier am 17.10.2013

Die steirische Landesfeuerwehrschule in Lebring feierte Donnerstagabend (17.10.2013) ihr 80-jähriges Jubiläum, 40 Jahre davon im südsteirischen Lebring. Rund 300 Festgäste, Feuerwehroffiziere sowie ehemalige und aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen am Festakt teil, zu dem analog eines Lehrgangs an der Feuerwehrschule - in Form einer Einberufung zum Sonderlehrgang - geladen wurde. Moderiert wurde die Festveranstaltung von „Lehrgangsbetreuerin“ Mag. Barbara Spiegl, vom ORF Landesstudio Steiermark. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch die Trachtenkapelle Lebring-St. Margarethen.

Seit der feierlichen Inbetriebnahme der Landesschule für Feuerwehr- und Rettungswesen in der Grazer Traungauergasse am 16. Dezember 1933 wurde und wird eine Erfolgsgeschichte der steirischen Feuerwehrausbildung geschrieben, die sich wie ein roter Faden in die Gegenwart zieht. 1973 wurde die Feuerwehr-Ausbildungsstätte von Graz nach Lebring verlegt.

In einem sehr kurzweilig gehaltenen Festakt wurde die 80-jährige Geschichte der steirischen Feuerwehrschule, seit 40 Jahren nunmehr am Standort Lebring, gemeinsam mit rund 300 Gästen gefeiert. An der Spitze der honorigen Gästeschar stand Landeshauptmann und Feuerwehrreferent Mag. Franz Voves. Auch Landespolizeidirektor Mag. Josef Klamminger, der Militärkommandant von Steiermark, Brigadier Mag. Heinz Zöllner, HR Dr. Kurt Kalcher und Referatsleiter Martin Bärnthaler vom ÖRK-LV Steiermark leisteten der „Einberufung“ zum Festakt Folge – dies ebenso wie viele Wegbereiter und Wegbegleiter der Feuerwehrschule – unter ihnen u.a. der einstige KAT-Referent des Landes Stmk. wirkl. Hofrat Dr. Helmuth Kreuzwirth, der erste Lebringer Schulleiter ELFR Univ. Lektor OSen.Rat Dr. Otto Widetschek - wie auch die ehemaligen Schulleiter Dipl. Ing. Gerald Kubiza, Dipl. Ing. Gerhard Studler, Stb Mag. Otto Fritz und Ing. Josef Milla. Ehrenlandesbranddirektor und Ehrenvizepräs. d. ÖBFV Karl Strablegg, ELBD Friedrich Franz und ELBDS Gustav Scherz zählten auch zur illustren Gästeschar. Ebenso konnte Erich Pizzera begrüßt werden, der sowohl in der Feuerwehrschule in Graz wie auch in Lebring als Ausbilder tätig war.

Die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark ist, neben der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung in den Feuerwehren, in den Feuerwehrabschnitten sowie in den Feuerwehrbereichen, jenes steirische Bildungszentrum, dessen Türen für rund 50.000 Feuerwehrmitglieder - und für den Schulungsbetrieb im Bereich des Zivilschutzes - offen stehen. Zu Gast für diverse Weiterbildungen am weitläufigen Gelände in Lebring waren neben der Polizei inklusive der Sondereinheit Cobra auch die Rettungshundebrigade, das Österr. Rote Kreuz, Mitglieder der Vereinten Nationen sowie das Bundesheer. Sogar acht philippinische Feuerwehrkräfte fanden 2012 den weiten Weg in die Steiermark.

Durch die einmaligen Bedingungen und die Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten ist dieses Kompetenzzentrum beliebte Anlaufstelle. Rund 70 Mitarbeiter des Landesfeuerwehrverbandes sorgen jeden Tag aufs Neue für einen reibungslosen Dienst- und Ausbildungsbetrieb.

Für Landeshauptmann Mag. Franz Voves, der seit 2005 als Feuerwehrreferent für das steirische Feuerwehrwesen ressortverantwortlich zeichnet, „war es der absolut richtige Schritt, die Feuerwehrschule im Jahr 2009 in die Selbstverantwortung des Landesfeuerwehrverbandes zu übertragen. Gemäß diesem Übertragungsvertrag ist der Landesfeuerwehrverband verpflichtet, der Regierung einmal im Jahr über seine Ausbildungstätigkeit an der Schule Bericht zu erstatten. Diese Jahresberichte zeichnen ein herausragendes Bild von der Aus- und Weiterbildung im steirischen Feuerwehrwesen und bestätigen die seinerzeitige Übertragungsentscheidung voll inhaltlich“. Außerdem würde auch die ISO 9001:2008 Zertifizierung der Feuerwehrschule darlegen, dass es, so Voves weiterführend, „sozusagen auch eine externe Bestätigung für die hohe Qualität der hier stattfindenden Ausbildung gibt“.

Für Präs. d.ÖBFV LBD Albert Kern war es in seinen Ausführungen unter anderem wichtig zu betonen, dass „mit der Übertragung der Feuerwehrschule in die Selbstverwaltung des Landesfeuerwehrverbandes, sicher auch ein hohes Maß an Verantwortung an uns übertragen wurde“. Doch so sei dem Landesfeuerwehrverband mit der Überantwortung gleichzeitig auch ein ebenso großes Maß an Vertrauen entgegengebracht worden, wie auch eine äußerst hohe wertschätzende Anerkennung durch die gesamte Landesregierung.

Durch Filmeinspielungen, welche die Schulentwicklung im Landesfeuerwehrverband Steiermark zum Inhalt hatten, wie auch in Interviewblöcken wurde deutlich aufgezeigt, dass sich im Laufe der Jahrzehnte die Aufgaben von Feuerwehrmitgliedern wesentlich gewandelt haben, vom spezifisch und funktionell zugeteilten Brandbekämpfer hin zum flexiblen und vielseitigen Hilfeleister, dessen Einsatz bei den unterschiedlichsten Gefahrenlagen erwartet wird.

„Seit Gründung der ersten Feuerwehren in der Steiermark, spätestens aber seit der Gründung des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark, war allen an der Brandbekämpfung interessierten Personen klar, dass eine einheitliche Ausbildung der Feuerwehrleute eine zentrale Notwendigkeit ist“, berichtete Mag. Max Aufischer, Landessonderbeauftragter für Geschichte und Dokumentation im LFV Steiermark, in seinen Ausführungen.

Der Baustart für die derzeitige Feuerwehrschule wurde vor über 40 Jahren auf einem Grundstück von Baron Werner Bachofen von Echt in Lebring vorgenommen – vormals als Fasanerie genutzt. Ob sich daraus der Begriff „Goldfasan“, der umgangssprachlich einen Feuerwehroffizier beschreibt, ableiten lässt, lies Aufischer mit einem Schmunzeln sowie Augenzwinkern unbeantwortet.

Gleichermaßen wurde die heutige Festveranstaltung dazu genutzt, um Landessonderbeauftragte sowie Referatsleiter für die kommende Funktionsperiode zu ernennen. Aus den Händen von Präs. d.ÖBFV LBD Albert Kern sowie seinem Stellvertreter konnten die Dekrete in Empfang genommen werden.

Für große Erheiterung unter den Anwesenden sorgte die „schriftliche Erfolgskontrolle“, wo von den Anwesenden Fachwissen rund um das Thema „Feuerwehr“ gefordert war – und natürlich bravourös gemeistert wurde. Die „Prüfungsaufsicht“ übernahmen unter anderem LH Mag. Franz Voves sowie Präs.d.ÖBFV Albert Kern sowie LBDS Gerhard Pötsch.

Ehe es zum Finale mit Landeshymne und anschließend kurzer Lasershow ging, wurden verdiente Feuerwehrfunktionäre geehrt. Bereichsfeuerwehrarzt Dr. Eduard Schriebl konnte aus den Händen von Landeshauptmann Voves das Verdienstkreuz in Bronze der Stmk. Landesregierung in Empfang nehmen. Bandrat Fritz Reinprecht, stellvertretender Bereichsfeuerwehrkommandant von Deutschlandsberg, erhielt von Präs. d. ÖBFV das Verdienstzeichen 1. Stufe des ÖBFV verliehen. Dienststellenleiter BR d.V. Michael Jost sowie BR d.ÖBFV Thomas Meier erhielten das Verdienstzeichen 1. Stufe des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark verliehen.

Brandrat Rupert Schweiger, stellvertretender Bereichsfeuerwehrkommandant von Murau, erhielt das Große Verdienstzeichen in Gold des LFV Stmk. überreicht. Höchste Ehren wurden Ehrenlandesfeuerwehrrat Alois Rieger zu teil. Ihm wurde das Ehrenzeichen Groß Gold mit dem Stern des LFV Stmk. verliehen.

Lebrings Bürgermeister Johann Weinzerl überbrachte zu guter Letzt noch ein Präsent der Marktgemeinde für die MitarbeiterInnen der FWZS. Nach dem rund 120-minütigen Festakt dankte Präs. d.ÖBFV Albert Kern allen „Lehrgangsbesuchern“ für ihre Teilnahme an diesem Sonderlehrgang und leitete zum kameradschaftlichen Teil des Abends über.


Text: Thomas Meier, Mag. Max Aufischer, Andi Rieger

Fotos: Franz Fink


 

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