News vom Landesfeuerwehrverband
„Busunfall in Theorie und Praxis“
Erstellt von Thomas Meier am 19.10.2013
Der „Busunfall in Theorie und Praxis“ war das Thema der „Feuerwehr- und Einsatzärzte-Tagung 2013“, welche am Samstag, dem 19. Oktober 2013, im Fürstenfelder Feuerwehr-Einsatzzentrum, abgehalten wurde. Diese jährliche Fortbildungsveranstaltung des Feuerwehrmedizinischen Dienstes im Landesfeuerwehrverband Steiermark war hochkarätig besetzt, insgesamt 50 Mediziner nahmen daran teil. Neben steirischen Feuerwehrärzten sind auch Vorarlbergs Landesfeuerwehrarzt Dr. Peter Spöttl, gleichzeitig Leiter des Sachgebietes 1.6 „Feuerwehrmedizinischer Dienst“ im ÖBFV, Dr. Lothar Leitner (Landesfeuerwehrarzt Oberösterreich), Dr. Renate Zechmeister (Landesfeuerwehrärztin Niederösterreich) sowie Dr. Michael Siding (Landesfeuerwehrarzt Kärnten) angereist. Ebenso zugegen war Bundesfeuerwehrrat Ing. Eduard Kammmerer als zuständiger Referatsleiter im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband wie auch der steirische Ehrenlandesfeuerwehrarzt Dr. Klaus Koroschetz. Organisiert wurde diese Ärztetagung vom steirischen Landesfeuerwehrarzt Dr. Josef Rampler, in enger Zusammenarbeit mit den Bereichsfeuerwehrärzten Prof. Dr. Gert Muhr (Fürstenfeld) und Dr. Eduard Schriebl (Feldbach).
Offiziell eröffnet wurde die Tagung vom Fürstenfelder Bereichsfeuerwehrkommandanten Ing. Franz Nöst, der auch die Grüße von Landesfeuerwehrkommandant Präs. d.ÖBFV Albert Kern überbrachte. Sehr erfreut über die „geballte Kraft an Feuerwehr- und Einsatzärzten in seinem Haus, zeigte sich das Führungsduo der FF Fürstenfeld, Kommandant Gerald Derkitsch und Stellvertreter Roland Kracher.
Zu Beginn des Symposions berichtete Landesfeuerwehrarzt Dr. Josef Rampler in einem Kurzreferat über Neuigkeiten aus dem Landesfeuerwehrverband bzw. dem Feuerwehrmedizinischen Dienst. Anschließend gaben hochkarätige Referenten - sowohl aus der Medizin als auch aus dem Feuerwehrwesen – in ihren Vorträgen praxisnahes sowie umfassendes Wissen zum Thema „Busunfall in Theorie und Praxis“ zum Besten.
Ass.-Prof. Dr.med.univ. Andreas Lueger, Leiter der Notfallaufnahme (EBA) der Universitätsklinik für Innere Medizin in Graz und anerkannter Experte im Bereich der Erstversorgung von Notfallpatienten, referierte zum Thema „Triage und Personenleitsystem“. Anhand von Fallbeispielen vergangener Busunfälle wurde den teilnehmenden Ärzten ein Überblick über Herausforderungen und Besonderheiten an einer Groß-Unfallstelle gegeben. So hob er in seinen Ausführungen die Professionalität der Zusammenarbeit mit den Feuerwehrkräften bei solchen Unfallszenarien besonders hervor und unterstrich im Besonderen, dass, aufgrund zunächst nicht bekannter oder ersichtlichen Gefahrenquellen, die ärztliche Versorgung erst nach Beurteilung und Freigabe der Unfallstelle durch den Feuerwehr-Einsatzleiter erfolgen solle. Auch erinnerte Prof. Lueger daran, dass wir in „Österreich in der glücklichen Lage sind, innerhalb kürzester Zeit 100 Einsatzkräfte und mehr von Feuerwehr und Rettungsdienst an der Unfallstelle zu haben, denn das ist in vielen anderen Ländern nicht möglich“.
Bereichsfeuerwehrarzt Dr. Eduard Schriebl skizzierte in seinem Vortrag notwendige Verhaltensregeln und Maßnahmen, die von Leitenden Notärzten im Rahmen dieser Unfallszenarien zu treffen sind. Im Anschluss referierte Brandrat Ing. Dieter Pilat von der Berufsfeuerwehr Graz bzw. Landessonderbeauftragter im LFV Steiermark über die Einsatztaktik bei Busunfällen aus Sicht der Feuerwehr. Danach wurde nach rund zweistündiger Theorie das zuvor Gehörte in die Praxis umgesetzt, galt es doch einen simulierten Busunfall abzuarbeiten.
Angenommen wurde, dass ein Schülerbus mit einem Gefahguttransport kollidierte, von der Straße abkam und in einen Graben stürtzte. Die Businsassen waren eingeklemmt, es gab Schwerverletzte und Tote. Auch die Insassen des Gefahrguttransporters waren medizinisch zu versorgen. Unterstützt wurden die Feuerwehr- und Einsatzärzte dabei von Feuerwehren aus dem Feuerwehrabschnitt 4 des Bereichsfeuerwehrverbandes Fürstenfeld, koordiniert von Brandrat Josef Pfingstl.
Die Einsatzleitung an der Unfallstelle aus Sicht der Feuerwehr oblag Brandmeister Attila Dirnberger von der FF Fürstenfeld. Insgesamt standen mit den „Florianis“ der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Fürstenfeld, die auch die Tagung ausrichteten, knapp 90 Feuerwehrmitglieder im Einsatz.
LFA Dr. Josef Rampler zeigte sich nach dem Übungsende sehr erfreut, „dass sich so viele ÄrztInnen unterschiedlichster Fachrichtungen im Feuerwehrwesen derart nachhaltig engagieren und trotz der hohen Dichte an Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen im notfallmedizinischen Bereich diese Veranstaltung besucht haben. Von allen Seiten haben wir positives Feedback für diese Übung bekommen, darunter waren auch „Hubschrauberärzte“.
Unterstützt wurde die Tagung freundlicherweise von der Fa. Genericon Pharma, die durch GF Dr. Gerhard Klinger auch persönlich vertreten war.
Text und Fotos: Thomas Meier
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