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News vom Landesfeuerwehrverband

36. ÖBFV-Seminar in Dornbirn

Erstellt von Thomas Meier am 18.05.2014

Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung ist sicherlich das Um und Auf im gesamten Feuerwehrwesen - geprägt von „lebenslangem“ Lernen. Der Anspruch auf Wissenstransfer und Wissensaneignung nimmt bereits in der Feuerwehrjugend seinen Anfang und begleitet das Mitglied im Normalfall ein „Feuerwehrleben“ lang.

Nur durch stete Fortbildung im Rahmen der örtlichen Feuerwehrausbildung, dem Ausbildungsbetrieb auf Abschnitts- und Bereichsebene sowie den Kursbesuchen an der Feuerwehrschule, der Teilnahme an Fachexkursionen und nicht zuletzt durch den Besuch von Seminaren wird sichergestellt, dass ein Feuerwehrmitglied über jene richtigen und wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügt, die im Ernstfall zielorientiert zur Sicherheit der Bevölkerung eingesetzt werden können.

So veranstaltet auch der Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) - aufbauend auf den Ausbildungsstand höherer Führungskräfte - jährlich spezielle Seminare für deren Weiterbildung. Dazu fand vom 15. bis 16. Mai 2014 das 36. Führungsseminar des ÖBFV für die Landesfeuerwehrverbände Steiermark, Burgenland, Kärnten und Vorarlberg in der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn statt. Rund 120 Führungskräfte nahmen daran teil.

Wegen der rund 7oo km langen Entfernung zum Seminarort ist die 60-köpfige steirische Delegation bereits am Dienstag (13.5.) nach Dornbirn gereist. Auf der Anreise stand die Besichtigung der Fa. EMPL Fahrzeugwerk GmbH im Tiroler Kaltenbach am Programm. Geschäftsführer Herbert Empl empfing die Steirer und stellte das Unternehmen sowie seine neuesten Produkte und Technologien vor. Nach einem Impulsreferat wurde das Werk besichtigt, wo auch neueste Generationen von Fahrzeugaufbauten aus dem Hause Empl präsentiert wurden. Danach erfolgte die Weiterreise nach Dornbirn mit Quartierbezug und gemeinsamem Abendessen hoch über den Dächern von Dornbirn.

Mittwochnachmittag stand mit der Besichtigung der Vorarlberger Illwerke AG in Vandans (Montafon) ein weiteres Informations-Highlight am Programm. Unter anderem wurde den Steirern das Projekt Obervermuntwerk II vorgestellt. Äußerst aufschlussreich gestaltete sich der Vortrag von Betriebsfeuerwehrkommandant Christof Wolf, der über den Großbrand im Rodundwerk II (Ereignis im Juli 2009) referierte. Im Speziellen ging Wolf auf einsatztaktische Herausforderungen beim Kraftwerksbrand ein. Ein Blitzeinschlag löste damals eine sofortige Netzabschaltung aus. Im Zuge dessen kam es zu einem mechanischen Problem. Daraufhin löste sich ein sieben Tonnen schweres Bauteil vom Rotor, der das Kraftwerk zerstörte. Im neunten Kellergeschoß, im Bereich der Hochleistungsgeneratoren und –pumpen, brach Feuer aus, die Brandausdehnung erfolgte explosionsartig. Bei diesem Großbrand standen die Betriebsfeuerwehr der Illwerke sowie die Feuerwehren der Region mit zahlreichen Helfern im Einsatz. Nach den sehr interessanten Ausführungen des Feuerwehrkommandanten erfolgte die Besichtigung des seinerzeitigen Brandobjektes, dessen Wiederinbetriebnahme nach zweieinhalbjähriger Reparaturdauer Ende 2012 erfolgte.

Unter dem Motto „Katastrophenschutz – Erfahrungen und Erkenntnisse“ wurden beim 36. ÖBFV-Seminar im Ländle an den beiden Folgetagen u.a. Themenkomplexe wie „Anwendung Gefahren- und Risikomanagement – Modell einer Gefahrenabwehrplanung“ (Referent LBDSTV Robert MAYER, MSc, LFV OÖ), „Gefahren- und Risikomanagement – Grundlagen, Modelle“ (Referent Vizepräsident BD Ing. Franz HUMER, MSc, ÖBFV), „Bedeutung der Ordnung des Raumes – Einsatzraum beim Hochwasser in Schärding“ (Referent BR Michael HUTTERER, Feuerwehr Schärding), „Routine vs. Herausforderung, Ressourcenplanung – Einsatzraum Hochwasser an der Donau“ – (Referent Vizepräsident BD Ing. Franz HUMER in Vertretung von Vizepräsident LBDSTV Armin BLUTSCH, ÖBFV), „Hochwasser 2013 – Überblick Österreich - Schnittstellen auf Bundesebene“ (Referent ABI Mag. Alexander FRÖSCHL, ÖBFV Generalsekretariat, Sachbearbeiter für Katastrophenschutz), „Katastrophenschutzmanagement, neue Werkzeuge im Führungsstab, neue Erkenntnisse, Ausbildungshilfsmittel, Lagebilder mit Unterstützung aus der Luft“ (Referent LFR Ing. Richard FEISCHL, LFV NÖ), „Tunnel – Einsatzplanung und –Vorbereitung, Merkblatt Brandschutz im Tunnelbau“ (Referent Wolfgang GANAHL, LFV Vbg.), „Tunnelausbildung – realitätsnahe und praxisgerechte Ausbildung“ (Referent Markus VOGT, IFA Balsthal/Schweiz), „Tunneleinsatz – Massenkarambolage im Herzogbergtunnel“ (Referent ABI Josef PIRSTINGER, FF Mooskirchen, LFV Stmk.), „Autobahn – Karambolage auf der Freilandstrecke“ (Referent ABI Max OVECKA, FF St. Pölten) sowie „Führungsstrukturen und Führungsunterstützung in Großschadenslagen, Einsatzraum Hochwasser in Passau“ (Referenten BD Dipl.-Ing. Christian SCHNEPF, Berufsfeuerwehr München und SBR KDT Dieter SCHLEGL, Feuerwehr Passau) behandelt.

Aktuelles aus den Landesfeuerwehrverbänden berichteten LBDS Andreas HOSP (gastgebender LFV Vorarlberg), LBDS Hugo IRRASCH (LFV Kärnten), LBDS Hans HATZL (LFV Burgenland) sowie Präs.d.ÖBFV LBD Albert KERN für den LFV Steiermark.

Unmittelbar nach dem Seminarende am frühen Freitagnachmittag erfolgten die Diplomübergabe sowie die Rückreise in die Steiermark.


Bericht und Fotos: Thomas Meier


 

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