News LFV

News vom Landesfeuerwehrverband

Grand-Prix-Rückkehr am Red-Bull-Ring

Erstellt von Thomas Meier am 23.06.2014

Erstmals, nach elfjähriger Pause, standen die Ampeln für den Österreich-Grand-Prix am vorletzten Juni-Wochenende wieder auf Grün. Die „Königsklasse“ im Motorsport kehrte vom 20. bis 22. Juni 2014 nach Spielberg zurück.

Rund eine Viertelmillion Besucher zählte das gesamte Rennwochenende. Alleine 95.000 BesucherInnen zählte der „Große Preis von Österreich“ Sonntagnachmittag. Zu verdanken ist dieses sportliche wie auch wirtschaftliche Wertschöpfungs-Highlight unbestritten Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Denn: so manchem Widerstand zum Trotz hat Mateschitz in den letzten Jahren mit seinem Team das „Projekt Spielberg“ an zahlreichen Ecken und Enden dieser Welt gepusht und so die Rückkehr der Formel 1 nach Österreich vorangetrieben. Und sie kommt bis – zumindest 2020 - jedes Jahr wieder.

Mit der Zielflagge für Niko Rosberg und der folgenden Abreise Tausender Pkws, Busse und Fahrrädern in alle Himmelsrichtungen, gingen auch für Veranstalter, Behörde, Einsatzorganisationen und Security arbeitsintensive Tage zu Ende, deren sicherheitsspezifische Planungen und Vorbereitungen bereits vor Monaten gestartet wurden. Auch aus Sicht der Feuerwehren. Im Besonderen von jenen aus dem Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld, in deren Zuständigkeit der Megaevent am Red-Bull-Ring gefallen ist.

Um einen reibungslosen Veranstaltungsablauf und die Sicherheit aller Motorsportfans aus Nah und Fern zu gewährleisten, entwickelten Behörde, Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz - in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter - ein umfassendes Sicherheitskonzept, dass der breiten Öffentlichkeit bereits am 10. Juni im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Bereits hier betonte Knittelfelds Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Erwin Grangl in seinen Ausführungen gegenüber den Medien, dass „rund 180 Feuerwehrkräfte aus dem Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld im Schichtbetrieb bereit stehen, um ihren sicherheitsspezifischen Beitrag für ein möglichst reibungsloses Renn- und Veranstaltungswochenende zu leisten. Entlang der Rennstrecke, am gesamten Ringgelände, am Campingplatz, am Hubschrauberlandeplatz, wie auch auf den Zubringerstrecken stehen Feuerwehrkräfte für den Brandschutz bzw. die Brandbekämpfung wie auch für Technische Hilfeleistungen bereit“.

Hotspots – „zumindest“ für Teile der eingesetzten Feuerwehrkräfte - waren am Rennwochenende unter anderem auch der Schönberghof, das Werkstätten- und Partnergebäude, der Infopoint sowie der Carpark, wo insgesamt fünf Brandmeldeanlagen „mit über 2.000 Meldern“ aufschlagen“, wusste HBI Gerald Stengg, Kommandant der FF Spielberg an Präs.d.ÖBFV LBD Albert Kern zu berichten, der am Rennsonntag auch am Ring weilte. „Im Alarmfall sind wir binnen 30 Sekunden zum Einsatzort unterwegs, die Mannschaft hat auf der Anfahrt nur wenige Momente Zeit, sich mit Atemschutzgeräten auszurüsten“, erklärte Stengg.. Dafür wird, entsprechend den Vorschriften durch Veranstalter und Behörde, auch in Einsatzkleidung rund um die Uhr „Dienst geschoben“. Bei sommerlichen Außentemperaturen am Ring keine leichte Aufgabe, die aber mit den Worten „Dienst ist Dienst“ von allen hier stationierten Kräften gerne angenommen wird. Um das Ausrüsten mit schwerem Atemschutz auch wirklich in kürzester Zeit zu bewerkstelligen, wurde fleißig trainiert. „Das haben wir recht einfach gelöst“, erzählte Kommandant Stengg weiterführend. „Wir haben vielen Übungen während der Vorbereitungsphase mit dem Tanklöschfahrzeug Runde um Runde um unser Feuerwehrhaus gedreht. Von der Garagenausfahrt bis zum Ende der kurzen Rüsthaus-Umrundung musste der Trupp perfekt ausgerüstet sein“. Sehr erfreut zeigte man sich bei den Spielberger Einsatzkräften auch darüber, dass das Thema Sicherheit bei Red Bull wirklich groß geschrieben wird. „Alle Anlagen im Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes sind am neuesten, modernsten und besten Stand, die behördlichen Vorschreibungen wurden mehr als nur erfüllt“, fasste Kommandant Stengg für Präs.d.ÖBFV LBD Albert Kern abschließend zusammen.

Die intensive Übungstätigkeit unterstrichen auch OBR Erwin Grangl und BR Harald Pöchtrager „Wir haben uns als Feuerwehr wirklich intensiv vorbereitet, um für das Motorsportspektakel bestens gerüstet zu sein, denn schließlich schaut fast die ganze Welt auf uns in Spielberg“. So wurden neben der Erarbeitung eines Sicherheits- und Einsatzkonzeptes im Vorfeld zahlreiche Einsatzsituationen beübt, ebenso wurden für das Mannschaftsauswahlverfahren von den beiden Bereichsfeuerwehrkommandanten Parameter wie AKL-Test, Ausbildung oder der Erwerb von Leistungsabzeichen berücksichtigt.

Während am Rennsonntag ein attraktives Show-, Unterhaltungs- und Rennsportprogramm am Ring – wie beispielsweise das Legendenrennen ehemaliger Formel 1 Stars, die Fahrervorstellung aktueller Formel 1 Größen oder eine Kunstflugstaffel für Kurzweiligkeit bei den Zig-Tausenden Fans sorgte, besuchte auch Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner die Einsatzleitung und einzelnen Führungsstäbe, wo sie sich unter anderem auch mit Bundesfeuerwehrpräsident Albert Kern von der Professionalität der dienstführenden Feuerwehrkräfte überzeugen konnte. Gleichzeitig nutzten beide die Möglichkeit, sich bei den eingesetzten Kräften für deren mustergültigen Einsatz bei dieser Großveranstaltung zu bedanken.

Sonntagabend blickte Bezirkshauptfrau Mag. Ulrike Buchacher „müde, erleichtert und zufrieden auf den Großeinsatz“ zurück. „Es war eine großartige Veranstaltung und die Zusammenarbeit zwischen der Bezirkshauptmannschaft Murtal, dem Veranstalter, der Feuerwehr, dem Roten Kreuz, und der Polizei funktionierte vorbildlich“, meinte sie in einer abschließenden Presseaussendung des integrierten Führungsstabes. Dieser Meinung schließt sich auch Knittelfelds Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Erwin Grangl nahtlos an. „Insgesamt verlief das Rennwochenende reibungslos, obwohl wir über das ganze Wochenende hinweg in und um das Ringgelände 80 Einsätze abzuarbeiten hatten. Darunter fielen technische Einsätze - wie das Binden von Ölspuren oder die Wasserversorgung von Campingplätzen ebenso - wie das „Abstellen“ von zu überdimensionierten Grillern am Campingplatz oder ein Baumbrand unterhalb der Steinplan, südlich der Rennstrecke gelegen. Hier konnte durch den Support eines Polizeihubschraubers die Brandstelle genau lokalisiert und die Einsatzkräfte dementsprechend koordiniert werden“. Untereinander kommuniziert wurde über das digitale Behördenfunknetz nach dem Tetra-Standard, welches hohen Zuspruch bei allen Beteiligten fand. Großes Lob wurde den Feuerwehrkräften veranstalterseitig bei der Schlussbesprechung zuteil, über welches sich das Knittelfelder Bereichsfeuerwehrkommando besonders erfreut zeigte.


Bericht und Fotos: Thomas Meier und Franz Fink


 

Galerie