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News vom Landesfeuerwehrverband

Allerheiligen und Allerseelen

Erstellt von Pater Dr. Michael Staberl OSB, Landesfeuerwehrkurat am 31.10.2014

 

 

Allerheiligen und Allerseelen

Schon früh begann die Kirche "alle Heiligen" an einem einzigen Festtag zu feiern - zusätzlich zu den Feiern der einzelnen Märtyrer und der lokalen Heiligen. Gedacht wird aber auch aller "verstorbenen Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind", wie es im Messbuch heißt. Aber Allerheiligen ist kein Trauertag! Sondern Ausdruck der Verbundenheit mit den Heiligen, mit unseren Verstorbenen und der Hoffnung auf die Auferstehung. Die Verbindung von Allerheiligen und Allerseelen machen den Novemberbeginn zu einem Fest der Auferstehung: zu einem Osterfest am Beginn der dunklen Jahreszeit. Anders als das lautstarke „Halloween“, sind Allerheiligen und Allerseelen „Feste der Stille und der Besinnung“, an denen Christen in Gottesdiensten, auf Friedhöfen und an Denkmälern der Verstorbenen gedenken.

 

Kerzen auf Gräbern

Symbole für den Sieg des Lebens über den Tod

Für uns Christen sind die Gräber unserer Angehörigen Stätten der Trauer und des Erinnerns, aber auch Orte der Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben. Nicht der Tod, sondern Gott behält das letzte Wort! Durch die würdevolle Bestattung und die Besuche am Grab können wir das Bewusstsein für diese Gemeinschaft über den Tod hinaus wach halten. Die Kerzen, die wir auf unseren Friedhöfen oder bei Denkmälern entzünden, zeigen uns, dass es nicht nur um bloße Erinnerung und liebes Angedenken geht, sondern auch um lebendige Verbindung und um ein „Weiterleben“ in unserer Gemeinschaft. Das Licht der leuchtenden Flamme in der Dunkelheit der Herbsttage wird zum Zeichen für den Sieg des Lebens über den Tod.“

 

Allerheiligen und der Hl. Florian

Das Fest Allerheiligen geht bis in die Anfänge der Kirche zurück. Bereits im vierten Jahrhundert wurde es eingeführt, um der zahllosen im Martyrium verstorbenen Heiligen zu gedenken: Diese Menschen hielten trotz Verfolgung bis in den Tod hinein an der christlichen Botschaft fest und vertrauten darauf, von Gott in seiner Liebe erlöst zu werden. Zu ihnen gehört auch unser Schutzpatron, der Hl. Florian (+4.Mai 305) und seine Gefährten. Deshalb wenden sich Christen im Gebet auch an die Heiligen und wir Feuerwehrleute besonders an den Hl. Florian. Wir glauben daran, dass er und die vielen anderen Heiligen für uns eintreten und unsere Anliegen als Fürsprecher vor Gott tragen.

 

 

Die große Feuerwehrfamilie hat auch am Tod keine Grenze

Auch wir Feuerwehrfrauen- und männer beten für unsere verstorbenen Kameradinnen und Kameraden. Das Gebet ist für uns Christen die Tür zu denjenigen, die uns im Leben und im Sterben voraus gegangen sind und die unsere Feuerwehren von Anfang an gestaltet und geprägt haben. Das viele Gute, das sie getan haben, aller Einsatz und jegliches mitmenschliche Engagement behalten so ihren Wert! Die große Feuerwehrfamilie reicht so ein Stück in den Himmel, wo wir alle unsere verstorbenen Kameraden und Kameradinnen erhoffen und wissen. Und so sind auch die besinnlichen Feiertage Allerheiligen und Allerseelen für uns Tage der Hoffnung und der Zuversicht.

 

Totengedenkfeiern der Feuerwehren

Viele Feuerwehren begehen in diesen Tagen auch als Gemeinschaft eigene Totengedenkfeiern oder nehmen in Uniform an Gedenkgottesdiensten oder Friedhofgängen teil. Dieser Brauch ist sehr wertvoll für unsere Feuerwehren und zeigt, dass wir „unsere“ Verstorbenen nicht vergessen. Oft werden auch Kerzen für sie entzündet oder Kränze niedergelegt. Und als Christen beten wir für sie in der Hoffnung, dass sie jetzt bei Gott sind. Dort sind sie gemeinsam mit dem Hl. Florian auch unsere „Feuerwehr – Fürsprecher“.

 

 

Totengedenken – Ein möglicher Text zum Gebet:

Nur ein Stück weit konnten wir den Weg des Lebens gehen:

Verhalt sind Worte, die uns bewegten.

Verwehrt sind Blicke die, uns beschenkten.

Verflogen sind Gedanken, die uns bereicherten.

Vergangen sind Zärtlichkeiten, die uns beglückten.

Verflossen sind Träume, die uns bezauberten.

Und doch schimmert durch alle Schleier der Trauer

ein Licht der Hoffnung:

Wir werden uns wieder nahe sein im Land des Friedens und des Lichtes,

zeitlos und glücklich

Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren,

aber nicht zu den Abwesenden – sie sind in Gott Darum:

Herr gib ihnen die Ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass sie ruhen in Frieden.

Amen

(Text aus der „Arbeitshilfe für Feuerwehrkuraten“, Hrsg.:ÖBFV, 2008, S.50)

 


Pater Dr. Michael Staberl OSB, Landesfeuerwehrkurat