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News vom Landesfeuerwehrverband

Projekt Radonmessung in der Steiermark

Erstellt von BR d.V. Michael Jost am 02.04.2015

  Informationsblatt RADON

Der Landesfeuerwehrverband Steiermark nimmt in Zusammenarbeit mit der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH und dem Amt d. Steiermärkischen Landesregierung – Abteilung 15, Energie, Wohnbau Technik, an einem Projekt zur Messung des radioaktiven Gases Radon teil.

Dabei ist angedacht, an 12 Standorten je Gemeinde in den Wohnhäusern von Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden kleine Messstationen zu installieren, die für einen Zeitraum von 6 Monaten die Dichte des Gases Radon messen.

Was ist Radon?
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das sowohl unsichtbar als auch geschmack- und geruchlos ist. Radon und Folgeprodukte gelangen durch die Atmung in den Körper, Radon wird zwar großteils wieder ausgeatmet, die Folgeprodukte bleiben jedoch in den Atemwegen haften. Radon ist 2. häufigste Lungenkrebsursache (ca. 10%) nach dem Rauchen, ca. 400 Personen pro Jahr sterben in Österreich durch Radon an Lungenkrebs.

Radon gelangt aus dem Untergrund (abhängig von der Geologie) ins Haus (Kamineffekt, Risse im Fundament, Rohrdurchführungen etc.) und damit ist eine erhöhte Radonkonzentration in einem Gebäude möglich.

 

Wie wird Radon gemessen?
Die Messung erfolgt sehr einfach und ist im Alltag nicht störend. Es wird eine sehr kleine Messdose (Größe ungefähr wie Filmdose, 5,5 cm) in den 2 meistbenutzen Wohnräumen über einen Messzeitraum von ca. 7 Monaten aufgestellt.

Zusätzlich ist ein Fragebogen über die Beschaffenheit des Wohngebäudes, über die Lage, Bauweise und Nutzung sowie über den Messort (z.B. Schlafzimmer, Wohnzimmer sowie Stockwerk), den Messbeginn und das Messende auszufüllen.

Organisatorischer Ablauf
Über die Homepage des Landesfeuerwehrverbandes wird jeder Feuerwehr ab Mitte April eine Liste jener Feuerwehrmitglieder zur Verfügung gestellt, bei denen geplant ist, eine Messstation zu installieren. Je Gemeinde ist geplant, 12-16 Messpunkte zu installieren. Der Feuerwehrkommandant wird ersucht diese Liste zu überarbeiten und im Zeitraum von max. einem Monat zu bestätigen. Danach wird diesen Teilnehmern eine Messstation zugeschickt, die 6 Monate im Wohn- oder Schlafzimmer aufzustellen ist. Danach werden die Messstationen vom Feuerwehrkommandanten wieder eingesammelt und der AGES übermittelt. Nach Auswertung der Messungen wird den Teilnehmern das Messerergbnis DIREKT übermittelt.

Welchen Vorteil habe ich, wenn ich mitmache?
Durch die Messung wird festgestellt, wie hoch die Radonkonzentration im Eigenheim ist. Danach können entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um die Radonkonzentration zu senken. Dies kann von ganz einfachen Maßnahmen (z.B. verstärktes Lüften, Umnutzung von Räumen) bis hin zur professionellen Radonsanierung (ÖNORM S 5280-3, z.B. Abdichtung, Unterdruck im Kellerbereich, Unterbodenabsaugung, Mechanische Belüftung) gehen.

Seitens des Landes Steiermark gibt es eine Förderung ab einer Konzentration von 1000 Bq/m³ - 22 % der für die baulichen Adaptierungsmaßnahmen anrechenbaren Kosten mit einer Deckelung von maximal € 1.500,00 pro Wohneinheit. Die Sanierungsmaßnahmen sind meist relativ einfach durchzuführen und wenig kostenintensiv und können im Normalfall gemeinsam mit anderen fälligen Sanierungen innerhalb der nächsten Jahren durchgeführt werden. Es gibt keine Verpflichtung für Sanierung! Diese liegt nur im Interesse der eigenen Gesundheit der Bewohner!