News vom Landesfeuerwehrverband
2x Gold für Herbert Krenn bei den WORLD POLICE AND FIRE GAMES
Erstellt von Thomas Meier am 02.07.2015
Derzeit finden die 16. World Police & Fire Games in Fairfax County (Nähe Washington, USA) statt. Seit 26. Juni – und noch bis zum 5. Juli - messen sich rund 12.000 professionelle Kräfte von Polizei, Justizwache, Zoll und Feuerwehr aus 70 Nationen in über 60 Sportarten bei rund 1.600 Medaillen-Wettbewerben, um ihre „World Champions“ zu ermitteln.
Ziel dieser Veranstaltung, die im Zweijahres-Rhythmus durchgeführt wird ist, die berufsbezogene Gemeinschaft der Mitglieder dieser Einsatz- und Sicherheitsorganisationen – auch aus sportlicher Sicht – über den ganzen Globus hinweg zu fördern. Vor 30 Jahren wurden diese Spiele zum ersten Mal ausgetragen und sind nach den Olympischen Sommerspielen die zweitgrößte Sportspielveranstaltung der Welt. Einer der Starterinnen und Starter ist der Steirer Herbert Krenn von der FF Heiligenkreuz am Waasen, BFV Leibnitz. Und das sehr erfolgreich.
STAIRRACE.
Bereits am Samstag, dem 27. Juni 2015, stand das so genannte Stairrace, das „Treppenrennen“, am Programm. 27 Stockwerke galt es hierbei zu bezwingen. In Einsatzkleidung. Erschwerend für das Teilnehmerfeld kam der Pressluftatmer am Rücken dazu. Die internationale Konkurrenz war groß. Knapp 100 Starter kämpften um das begehrte „WM-Gold“. Und: Herbert Krenn setzte sich erfolgreich durch. Mit einer Zeit von 4.15,06 Minuten belegte er den 1. Rang in seiner Alterswertung und den fünften Gesamtrang bei insgesamt 95 Teilnehmern. Herbert Krenn sicherte sich somit sein erstes WM-Gold in dieser Disziplin überhaupt. Krenn: „Diesen Weltmeistertitel wollte ich unbedingt. Mein Anfangstempo war aber viel zu schnell. So musste ich mich die letzten 6 Stockwerke schon so sehr überwinden und quälen, um weiterzugehen. Eigentlich könnte ich schon gar nicht mehr. Aber irgendwie setzt man trotzdem einen Fuß vor den anderen, bis man dann endlich oben ist. Ich war voll ausgepowert und brauchte ungefähr eine halbe Stunde, bis ich mich körperlich einigermaßen erholt habe. Dabei ärgerte ich mich zunächst noch über mich selbst, da ich viel zu schnell begonnen habe und mich daher die letzten Stufen so sehr quälen musste. Aber ich wusste, wenn ich eine Medaille habe will, musste ich auch alles geben“.

Umso erfreulicher war dann für Krenn die Rangliste, denn er hat sich nach dieser Tortur nicht mehr gedacht, „noch so weit vorne zu sein, geschweige denn Gold zu holen“.
MIT TAGESBESTZEIT ZUM ZWEITEN WELTMEISTERTITEL.
Nach seinem Weltmeistertitel im Stiegenlauf war die Vorgabe für Herbert Krenn beim „Ultimate Firefighter Wettkampf“ am Mittwoch, dem 1. Juli 2015, sehr hoch. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es für ihn um die Titelverteidigung ging. Bei Außentemperaturen weit über 30 Grad Celsius ging es für die Wettkämpfer noch einmal so richtig zur Sache. Vier kräfteraubende Stationen mussten bezwungen werden. B-Druckschläuche über weite Distanzen rollen, Schiebeleiterhindernisse, mehrfacher Turmlauf, Gewichte aufziehen, eine Axt in einen Holzblock rammen, Hammerbox, Slalom-Parcours oder einen 85 kg schweren Dummy über eine Strecke von 30 Metern ziehen. Von den Teilnehmern wurde körperlich alles abverlangt, ehe sie die Ziellinie überschritten. „Auch hier war“, so Herbert Krenn, in einer ersten Stellungnahme aus Fairfax, „die Konkurrenz wieder sehr stark. Aber ich fühlte mich sehr gut und konnte bei den ersten zwei Stationen schon über 15 Sekunden Vorsprung raus holen. Ich wusste, wenn ich keine Fehler mehr mache, könnte dass die Goldene werden“. Nach den vier Stationen konnte Krenn seinen Vorsprung auf 29 Sekunden ausbauen und wurde mit überlegener Tagesbestzeit zum zweiten Mal bei diesen Spielen Weltmeister.

Am Freitag (3.7.) steht für Krenn sein letzter Auftritt bei diesen Spielen an - wenn es im Teambewerb, als ein Starter für das Team Europe, erneut um eine Medaille geht.
Text und Fotos: Thomas Meier und Herbert Krenn