News LFV

News vom Landesfeuerwehrverband

Conrad Dietrich Magirus Award 2015

Erstellt von Thomas Meier am 25.01.2016

 

Um das ehrenamtliche Engagement deutscher Feuerwehrmitglieder zu würdigen, lobte der Ulmer Feuerwehrfahrzeughersteller Iveco Magirus im Jahr 2012 erstmals einen Preis aus. Mit dem so genannten „Conrad Dietrich Magirus Award“, benannt nach dem Unternehmensgründer und Erfinder der „Ulmer Leiter“, soll das öffentliche Bewusstsein zu Gunsten Zigtausender Feuerwehrleute geschärft werden, welche sich Tag für Tag aufs Neue selbstlos in den guten Dienst der Gemeinschaft stellen. 2013 wurde das Auswahlverfahren um die Kategorie „International“ erweitert.

Dem Sieger der jeweiligen Kategorie erwartet, ausgezeichnet mit dem Ehrentitel „Feuerwehrteam des Jahres“, als Hauptpreis eine Reise für neun Personen nach New York . Natürlich mit Besichtigung des weltberühmten New York City Fire Departments. Auch im Jahr 2015 wurde die Auszeichnung erneut ausgelobt. Für das Finale in Ulm qualifizierten sich Feuerwehren aus aller Herren Länder.

Zwei österreichische Feuerwehren im Finale

Vertreter aller zur Endausscheidung nominierten Teams sind am Freitag, dem 22. Jänner 2016, auf Einladung von Magirus nach Ulm gereist. Am Stammsitz von Iveco fand die Galaveranstaltung im Ulmer Kongresszentrum statt. Darunter waren auch die Teams der Feuerwehren Wildon (Stmk.) und der Stadt Braunau am Inn (OÖ), die mit der erfolgreichen Bewältigung ihrer Großeinsätze im Jahr 2015 ins Rennen um den internationalen Conrad Dietrich Magirus Award gingen. Denn: mit dem positiven Juryentscheid und Tausenden Stimmen im öffentlichen Online-Voting wurde von beiden Feuerwehren der Einzug in die Endausscheidung geschafft. Die Feuerwehr Rio de Janeiro (Brasilien) konnte sich 2014 in der Kategorie „International“ gegen starke Konkurrenz aus aller Welt behaupten. „Wer der Nominierten wird das Rennen um die begehrte Trophäe im Jahr 2015 für sich entscheiden?“, war eine am Veranstaltungstag viel gestellte Frage.

„Show der Superlative“

Mehrere Hundert geladene Gäste versammelten sich auf Einladung von Magirus im „Einstein-Saal“, direkt an das Kongresshotel Maritim angeschlossen, um dem Galaabend beizuwohnen. Ehrengast an diesem Abend war der Syrer Raed al-Saleh, der die „White Helmets“, eine syrische Zivilschutzeinrichtung, leitet. Auch deren Gründer, der Brite James Le Mesurier, wurde von Moderator Chris Brow auf die Bühne gebeten. In sehr bewegenden Worten erzählte al-Saleh, wie die Teams der White Helmets nach Bombenangriffen in zerstörte Häuser vordringen, um mit bloßen Händen nach Überlebenden suchen. Und das nahezu täglich. Berührend war auch die Filmeinspielung eines CNN-Beitrags, der die Lebendrettung eines erst einwöchigen Babys durch die White Helmets dokumentierte. Für dieses beherzte Engagement wurde den White Helmets mit minutenlangen Standing ovations gedankt. Beide, sowohl al-Saleh als auch Le Mesurier, fungierten in Folge auch als Paten für die jeweiligen Preisträger.

Ehe es zur Kür der Sieger kam, standen noch die Ansprachen von Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner, dem Präsidenten des DFV Hartmut Ziebs sowie von Antonio Benedetti am Abendprogramm. Letzterer, von 2011 bis 2015 CEO der Magirus GmbH in Ulm, verabschiedete sich auch offiziell aus seiner Funktion, da er mit Jahresbeginn 2016 eine neue berufliche Herausforderung in England annahm. Mit den Gewinnern freute sich auch Andreas Klauser, Brand President von Case IH und Steyr sowie CEO Magirus und Aufsichtsratsvorsitzender von Iveco Magirus, der die Preisverleihung vornahm.

„Und der Gewinner ist. . .“

Musikalische Einlagen von Vanessa Iraci samt artistischen Tanzvorführungen sorgten für einen abwechslungsreichen Spannungsbogen und eine tolle Stimmung im Saal. Für alle Kategorien wurden die nominierten Feuerwehrteams präsentiert. In der Kategorie „National“ darf sich nun eine Delegation der Feuerwehren Ottensoos, Rüblanden, Speikern, Reichenschwand, Neunkirchen am Sand und Lauf an der Pegnitz auf Big Apple – mit Blick hinter die Kulissen der wohl bekanntesten Feuerwehr der Welt – freuen.

Die Kategorie „soziales Engagement“ entschied die Feuerwehr Arnsberg für sich. In der Kategorie „International“ schafften es die Feuerwehren aus Istanbul (Türkei), Rio de Janeiro (Brasilien) und die Feuerwehr Isfahan (Iran) unter die TOP 3. Allen Finalisten wurde zunächst der „Oscar des Feuerwehrwesens“ überreicht, ehe das Gewinnerteam genannt wurde. Der Sieg ging – wie 2014 – an Rio. Die Brasilianer konnten das Online-Voting für sich entscheiden und gewannen den ausgelobten Award in der Kategorie „International“. Damit kürten sie sich erneut zum „internationalen Feuerwehrteam des Jahres“. Was machte sie so erfolgreich?

Ein Großbrand, welcher am Rosenmontag, dem 16. Februar 2015 – zur Spitze des Karnevals – im Dachstuhlbereich eines denkmalgeschützten Gebäudes in der Millionenmetropole ausbrach, forderte die Einsatzkräfte über Maßen. In diesem historischen Gebäudekomplex ist ein Einkaufszentrum mit über 400 Geschäften, zwei Restaurant-Ebenen, ein College-Campus sowie ein Business-Center untergebracht.

Durch den Einsatz von über 100 Feuerwehrkräften, 30 Fahrzeugen und zwei Hubschraubern konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Durch den umfassenden Löscheinsatz konnten 80 Prozent des Gebäudes erhalten werden. Bis auf drei Feuerwehrmänner, die im Laufe der Löscharbeiten kleinere Verletzungen erlitten, kam niemand zu Schaden.

„The Show must go on ...“

Magirus-Top-Manager Andreas Klauser, sicherte dem begeisterten Publikum eine Fortführung der Veranstaltung zu, ehe er den syrischen Leader der White-Helmets mit der zur-Verfügung-Stellung eines generalüberholten Einsatzfahrzeuges überraschte. Ein Fototermin den beiden österreichischen Finalisten aus Wildon und Braunau mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Magirus, Andreas Klauser, ÖBFV-Präsident Albert Kern sowie dem Präsidenten des DFV Hartmut Ziebs – wie auch mit Verkaufsleiter Christian Reisel – bildeten den Abschluss dieser Galaveranstaltung, ehe der Abend am Buffet kulinarisch seinen Ausklang nahm.

So werden sich auch 2016 Feuerwehrteams aus aller Herren Länder um den Conrad Dietrich Magirus Preis bewerben, um zu hören: „und der Gewinner ist…“


Bericht und Fotos: Thomas Meier


 

Galerie