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News vom Landesfeuerwehrverband

Landesspitze überreichte Ehrenurkunden an neu gewählte Feuerwehroffiziere

Erstellt von Thomas Meier am 17.03.2016

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Feuerwehrreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer haben aus Anlass der Wahlen in Kommandofunktionen und des Abschlusses von Offiziersausbildungen im Jahr 2015 im Feuerwehr- und Rettungswesen am Donnerstag, dem 17. März 2016, zu einem Empfang in die Aula der Alten Universität Graz geladen. Über 50 neu gewählte Feuerwehrfunktionäre aus allen Teilen der Steiermark sowie 9 BereitschaftskommandantInnen des ÖRK-Landesverband Steiermark haben der Einladung zur Verleihung der Dekrete und Ehrenurkunden Folge geleistet.

Die politischen Landesspitzen der Steiermark, welche die Verleihung der Offiziersdekrete an die BereitschaftskommandantInnen vom Österreichischen Roten Kreuz sowie die Verleihung der Ehrenurkunden an die neu gewählten Feuerwehroffiziere vornahmen, unterstrichen in ihren Begrüßungsworten zum Anlass die Unverzichtbarkeit des Ehrenamtes, im Speziellen bei Feuerwehr und Rotem Kreuz. Landeshauptmann Schützenhöfer: „Es ist meines Erachtens die höchste Form von Nächstenliebe, die da innerhalb der Feuerwehr und des Roten Kreuzes praktiziert wird. Unzählige Frauen und Männer stehen in diesem Land unentwegt, unentgeltlich und bis zur Selbstaufgabe zur Verfügung, um für ihre Mitmenschen da zu sein. Und damit dieses Engagement in einen passenden Organisationsrahmen fließen kann, braucht es Struktur. Struktur, die auch Führungskräfte braucht. Alle, die heute hier ihre Dekrete erhalten, verbinden folglich das Ehrenamt in seiner doppelten Form: im Engagement für die Mitmenschen und im spezifischen Einsatz in der Führung innerhalb der Organisation. Der Dank seitens des Landes Steiermark an alle, die sich im Ehrenamt engagieren, sei hiermit bekundet.“

Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer dankte den Anwesenden für deren Engagement in den jeweiligen Organisationen und wünschte viel Freude und Erfolg bei den weiteren Tätigkeiten. Schickhofer: „Personen in Kommandofunktionen sind wichtige Säulen einer funktionierenden Sicherheitsarchitektur. Sie tragen große Verantwortung für das Leben und die Gesundheit von Kameradinnen und Kameraden, Kolleginnen und Kollegen, Patientinnen und Patienten sowie von Unfall- oder Katastrophenopfern.“

Komm.Rat Dr. Jürgen Siegert, Vizepräsident des Landesverbandes Steiermark des Österreichischen Roten Kreuzes und Feuerwehrpräsident Albert Kern sprachen die Grußworte für die beiden Einsatzorganisationen. Kern: „In Ihrem ambitionierten Wirken zu Gunsten unserer Einsatzorganisationen, vor allem aber für die Allgemeinheit, sind Sie Vorbilder und verdienen daher in höchstem Maße unseren Dank und unseren uneingeschränkten Respekt. Die Menschen unserer Heimat haben großes Vertrauen in die steirische Sicherheitsarchitektur. Seien Sie sich daher stets bewusst, dass Sie durch Ihre Führungskompetenz – gemeinsam mit der Ihnen anvertrauten Mannschaft – die Sicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger gestalten. Jeden Tag aufs Neue. Sie sorgen damit für ein lebenswertes Heute und für ein sicheres Morgen. Und wie in allen Lebensbereichen gilt auch für Sie als Führungskraft: einer allein kann wenig bewegen, aber gemeinsam können Berge versetzt werden. Und dieses Glück, diese Erfahrung, dieses Gefühl wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen. Alles Gute für Ihre Zukunft.“

Trotz aller Freude richtete Kern auch nachdenkliche Worte an das Auditorium: „Ich stehe heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge vor Ihnen. Denn einerseits sehe ich viele Offiziere die gekommen sind, um den Dank und die Anerkennung unserer beiden politischen Landesspitzen entgegenzunehmen. Das erfüllt mich mit Stolz und Freude! Andererseits zeigt sich aber auch, hier nur aus Sicht der Feuerwehren gesprochen, dass die Bereitschaft, langfristige Bindungen beim ehrenamtlichen Engagement einzugehen – oder die Bereitschaft Führungsverantwortung zu übernehmen – weniger wird. Wie komme ich zu dieser Schlussfolgerung? Das Jahr 2015 war kein so genanntes Wahljahr – und dennoch galt es, 96 Funktionäre neu zu wählen. Und: bei weitem nicht bei allen Ausgeschiedenen war das Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze von 65 Lebensjahren der Anlass zur Ersatzwahl. Ist diese Entwicklung – weg von der Führungsverantwortung – im Kontext zunehmender Individualisierungstendenzen zu sehen? Ich erinnere mit Stichworten wie Freizeitüberangebot, Freizeitstress und Erlebnisdruck an das zuvor erwähnte Spannungsfeld von Beruf, Familie und Ehrenamt. Ist dieser eintretende Wandel als Veränderung von Wertebezügen in unserer Gesellschaft zu sehen? Oder ist es eine Folgeerscheinung demografischer Entwicklungen und gestiegener Mobilität? Bedeutet das nun für die Zukunft, dass es immer schwieriger werden wird, Leute zu finden, die bereit sind, Führungsarbeit zu leisten bzw. Verantwortung zu übernehmen? Die Antwort darauf wird uns die Zukunft geben, wenn im Spätherbst der Auftakt zum nächsten regulären Wahlzyklus erfolgt und vom 1.11.2016 bis zum 30.6.2017 in den steirischen Feuerwehren die Wahlversammlungen stattfinden und die Amtierenden bestätigt oder durch neue ersetzt werden.“

Laudator MMag. Dr. Christian Lagger, MBA, Geschäftsführer des Krankenhauses der Elisabethinen GmbH stellte seinen Festvortrag unter das Thema „Zusammenarbeit mit Menschen – für Menschen“. Die Dankesworte namens der anwesenden Feuerwehroffiziere sprach Hauptbrandinspektor Mag. Bernhard Wiltschnigg von der FF Mixnitz (BFV Bruck an der Mur).

Wiltschnigg ging in seinen Ausführungen auch auf die Herausforderung für Funktionäre im Ehrenamt näher ein: „Gerade in einer Zeit, in der die Probleme komplexer, die Vorschriften mehr und die Abläufe zunehmend verrechtlicht werden, braucht es Funktionäre, die diese Probleme mit Weitblick und Zuversicht lösen. Auch wenn wir oft vor Problemen stehen, sollten wir die Chance dahinter nicht übersehen, denn wir müssen ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern.“

Musikalisch wurde die Festveranstaltung von einem Bläserensemble des J.J.Fux-Konservatoriums in Graz umrahmt.


Bericht und Fotos: Thomas Meier und Franz Fink


 

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