News vom Landesfeuerwehrverband
Berührender Abschied von BR Erwin Gutmeier
Erstellt von Thomas Meier, MA am 16.09.2016
Aberhunderte Trauergäste haben Freitagnachmittag (16.9.2016) in Altenmarkt b. Fürstenfeld Abschied von Brandrat Erwin Gutmeier genommen. Einerseits, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, andererseits um ihre Anteilnahme und ihre Verbundenheit mit der Trauerfamilie auszudrücken.
Der tragische Arbeitsunfall von Fürstenfelds stellvertretendem Bereichsfeuerwehrkommandanten hat in der großen Feuerwehrfamilie für tiefe Betroffenheit und für eine Welle der Anteilnahme gesorgt.
Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte, Vertreter des öffentlichen Lebens und Hunderte Feuerwehrmitglieder aus Nah und Fern – an deren Spitze FWPRÄS Albert Kern und LBDS Gerhard Pötsch standen – haben den Verstorbenen auf seinem letzten Weg begleitet und auf berührende Weise Abschied von einem verdienten Feuerwehroffizier genommen.
Fürstenfelds Bereichsfeuerwehrkommandant, OBR Ing. Franz Nöst, würdigte – als einer der vier Trauerredner – im Besonderen die feuerwehrspezifische Lebensleistung des Verstorbenen. „Am vergangenen Montag erreichte uns die Hiobsbotschaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel, dass mein Stellvertreter, Brandrat Erwin Gutmeier, auf äußerst tragische Weise bei einem Arbeitsunfall sein Leben verloren hat. Wir konnten es nicht fassen, wollten es zunächst auch gar nicht glauben. Aber letztlich mussten wir es. Die Folgen dieses schrecklichen Unfalls schnüren einem das Herz zusammen, weil Erwin als lebensfroher Mensch mit vielen Plänen, ein Mann der Tat war. Das alles wurde in nur einem Augenblick zerstört. Von der einen auf die andere Sekunde war plötzlich nichts mehr so, wie es war. Es ist dieser eine Augenblick, der das Leben für uns in ein Davor und ein Danach teilt. Dieser eine Moment hinterlässt bei uns, die wir bleiben, eine Wunde, die sehr schmerzt und die nur sehr langsam heilen wird.
Ein Sinnspruch sagt, dass es schwerer ist eine einzige Träne zu trösten, als tausende davon zu vergießen. Wir können uns nicht vorstellen, welchen Trost wir seinen Lieben spenden sollen, denn uns allen fehlen die Worte. Wir können auch nur erahnen, wie dunkel es in den Herzen seiner Liebsten wirklich ist.
Wir alle wissen: Erwin Gutmeier war ein Mensch mit einer äußerst starken, zuversichtlichen Ausstrahlung, ein Wettkämpfer zu Land und zu Wasser im wahrsten Sinne des Wortes – und ein Mann von klaren Prinzipien. So verfahren eine Situation für ihn auch war, er hat selbst unter größten Schmerzen nie aufgegeben nach vorne zu schauen, wie uns sein jüngster Genesungsprozess nach dem Sturz von einer Leiter vor Augen geführt hat. Nach außen hin, mag das möglicherweise als rau oder unnahbar erschienen sein. Und gerade deshalb möchte ich mich trotz meiner Trauer um Erwin hier bemühen, zumindest ein wenig von seiner starken Haltung zu übernehmen – denn ich weiß, dass vor allem sein Inneres weich und voller Bedacht war. […].
Dieser Freitag ist ein trauriger Tag für uns alle. Wir müssen Abschied nehmen von Brandrat Erwin Gutmeier, der vor wenigen Tagen in eine andere Welt aufgebrochen ist. Die große Trauergemeinde am heutigen Nachmittag zeugt davon, dass Erwins Leben eine deutliche Spur hinterlassen hat. In vielerlei Hinsicht. Unabhängig davon, ob im privaten oder im beruflichen Umfeld. Vor allem auch die große Anzahl an Trauergästen aus den Reihen der steirischen Feuerwehrfamilie zeigt deutlich, dass wir von einem weitum beliebten und wertgeschätzten Kameraden Abschied nehmen müssen, der in seinem Feuerwehrleben sprichwörtlich – unter oftmaligem Einsatz seines eigenen Lebens –viele andere gerettet hat. Mit seinem Abschied aus dieser Welt hinterlässt er in unserer Feuerwehrfamilie – egal ob hier in Altenmarkt oder im BFV Fürstenfeld – eine Lücke, die wir zwar mit unseren Gedanken und Erinnerungen füllen, aber niemals schließen werden können. […].
Lieber Erwin – ein letztes Wort an dich persönlich! Ich danke dir für deinen unermüdlichen Einsatz um unser Feuerwehrwesen und um dein erfolgreiches Bemühen um die Sicherheit und um den Schutz unserer Bevölkerung. Ich, wir alle, verneigen uns in Hochachtung vor Dir. Sei nun bereit zur letzten Ausfahrt – die Sirene wird dich rufen.“
Ein letztes Gut-Heil!
Thomas Meier, MA und Franz Fink
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