News vom Landesfeuerwehrverband
"Risiko und Sicherheit in der Trinkwasserversorgung"
Erstellt von Thomas Meier, MA am 20.03.2019
Anlässlich des Weltwassertages am 22. März lud Landesrat Ök.-Rat Johann Seitinger heute Mittwoch (20.3.2019) zu einer Fachtagung nach Graz. Unter dem Titel „Risiko und Sicherheit in der Trinkwasserversorgung“ kamen – neben Impulsreferaten von einschlägigen Experten aus dem In- und Ausland – auch Vertreter der BOS Steiermark zu Wort. Moderiert wurde das Symposion, das in der Aula der Alten Universität stattgefunden hat, von Birgit Zeisberger.
„40.000 km Wasserver- und -entsorgungsleitungen stellen ein hochsensibles Infrastruktursystem dar, über dessen Schutz man sich in Zeiten von Cyberkriminalität, Naturkatastrophen oder einem Blackout-Szenario intensiv Gedanken machen muss“ so Landesrat Seitinger, in seinen einführenden Worten zur Fachtagung. Unbeschreiblich auch die Zahl des jährlichen Wasserbedarfs: „240 Milliarden Liter Wasser fließen durch das heimische Versorgungssystem, 75 Milliarden Liter davon gehen direkt an die steirischen Haushalte. Da muss man sich schon fragen, was passiert, wenn das Wasserversorgungssystem plötzlich lahmgelegt wird. Was heißt das beispielsweise für eine Großstadt wie Graz oder andere größere Städte, was heißt das für Krankenhäuser, Großküchen oder Pflegeheime, was heißt das für die Landwirtschaft – und was bedeutet das im Umkehrschluss auch für die Wasserversorger“, so Seitinger abschließend, der auch einen strikten Verbleib der Wasserversorgung in der öffentlichen Hand einforderte.
Das erste Referat hielt Dr. Josef Klinger vom Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe (Deutschland). Dieses stand unter dem Titel: Wasser ist Leben – was passiert, wenn die öffentliche Wasserversorgungausfällt?“. Klinger unterstrich dabei die Bedeutung von Kritikalitätsanalysen, Alarm- und Handlungsplänen sowie die Notwendig eines Krisenvorsorgekonzepts.
Dr. Alexander Podesser von der ZAMG gliederte im Folgevortrag seine Ausführungen in mehrere Unterkapitel, die im Wesentlichen Aspekte der Klimageschichte, den aktuellen und künftigen Klimawandel sowie die Niederschlagsverteilung beleuchteten. Mit einem kurzen Fokus auf das Thema „Starkregen“ beendete Podesser seine Ausführungen.
„Verantwortung der öffentlichen Wasserversorger und Herausforderungen“ war jenes Thema, dem sich Bürgermeister Ing. Josef Ober (Feldbach) – in seiner Funktion als Obmann des Wasserverbands Grenzland Südost – in seinen Ausführungen widmete.
Auf einen Kurzfilm zum Thema „Wasserversorgung bei Blackout“ am best practice Beispiel des WV Grenzland Südost, folgte eine Interviewrunde zum Thema „Krisenmanagement auf kommunaler Ebene" mit Dr. Kajetan Beutle von der Holding Graz, Bürgermeister Josef Niggas (Lannach), LAbg. Bernhard Hirczy vom Wasserverband Unteres Raabtal und DI Mario Unterwainig, MBA MSc. (BMNT).
Wie u.a. das Krisenmanagement bei den BOS bzw. großen Organisationen funktioniert, darüber diskutierten Vorstandssprecher DI Christian Purrer (ESTAG), Militärkommandant Brigadier Mag. Heinz Zöllner, Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried sowie Abteilungskommandant Wolfgang Wild (ÖRK-LV Steiermark, FGG 2) mit Moderatorin Birgit Zeisberger.
Leichtfried beleuchtete einerseits die unterstützende Rolle der Feuerwehren im Bereich der Nutzwasserversorgung in Zeiten von langer Trockenheit und Wasserknappheit – wie das beispielsweise im Hochsommer 2017 vor allem im Leibnitzerfeld aber auch in anderen Teilen der Steiermark der Fall war – und erläuterte anderseits grundsätzliche Strategien bzw. Einsatzpläne der Feuerwehren bei Katastrophen oder anderen Krisensituationen.
DI Johann Wiedner, Leiter der A14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit – im Land Steiermark, gab zuletzt ein Resümee und einen Ausblick, ehe die Fachtagung mit der Verleihung des NEPTUN Wasserpreises 2019 in der Kategorie WasserGEMEINDE durch Landesrat Seitinger beendet wurde.
Text und Fotos: Thomas Meier, MA
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