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News vom Landesfeuerwehrverband

Strahlenschutzinformationstag am 07 Feber 2020

Erstellt von Hafner Mario am 10.02.2020

Im Nukleus von Österreich mit einer erhöhten Aktivität


So könnte man, in der Sprache des Strahlenschutzes, den vierten Steirischen Strahlenschutzinformationstag bezeichnen.

Der Austausch von Informationen und die Erweiterung des Wissens für die Führungskräfte der Strahlenschutz-Stützpunktfeuerwehren im Landesfeuerwehrverband Steiermark ist das Ziel des jährlich stattfindenden Informationstages. Für das Jahr 2020 wurde dem Zentrum von Österreich ein Besuch abgestattet, welches mit Radioaktivität und Strahlenschutz direkt in Verbindung gebracht wird.

Unter der Führung des Landessonderbeauftragten für Strahlenschutz und Gefahrgut BR d. F. Werner Seidl, trafen sich 42 Kameraden im Forschungszentrum Seibersdorf. Nach einer kurzen Begrüßung und Bekanntgabe von Neuigkeiten wurden zwei Gruppen gebildet. Den Anfang machte eine gemeinsame Sicherheitsunterweisung und eine theoretische Vorstellung der „NES“, der Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH. In einer hochinteressanten und engagierten eineinhalbstündigen Führung wurde die Vorgehensweise der Behandlung von radioaktiven Abfällen aus Österreich erklärt. Den Abschluss und Höhepunkt stellte die Besichtigung der Lagerhallen dar. Alle Teilnehmer spürten, dass ein sehr hoher Standard an Sicherheit vorliegt. So mussten alle Besucher das Haus durch eine Messanlage verlassen. Parallel hierzu wurde eine Besichtigung der „Seibersdorf Academy“ durchgeführt. Der Strahlenspürgarten, die Labors und eine eigens für den Leistungsbewerb „Strahl-Dekon“ errichtete Halle wurde uns in einer ebenfalls interessanten und sehr charmanten Art und Weise erklärt und gezeigt. Die Besonderheit dieser Halle liegt darin, dass dort sogar mit offenen radioaktiven Stoffen gearbeitet werden kann. Es wurde uns auch das Areal „IAEA“, der Internationalen Atomenergie-Organisation, sowie das Gebäude ,in welchem medizinische radioaktive Präparate hergestellt werden, gezeigt.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde von uns das Atominstitut der TU Wien aufgesucht. Hier wurde uns der einzige in Österreich befindliche Versuchsatomreaktor erklärt und gezeigt. In einer auch für uns Laien verständlichen Sprache wurden uns in der Reaktorhalle die Eigenschaften, Sicherheitsmaßnahmen und Forschungszwecke des Reaktors nähergebracht.

Sicherheit und Eigenschutz ist eine der wichtigsten Verhaltensweisen für die Strahlenschützer. So wurden im Rahmen des vierten Steirischen Strahlenschutzinformationstages die Thermolumineszenzdosimeter getauscht. Dieses Filmdosimeter misst die aufgenommene Strahlung im Einsatz sowie bei einer Übung und wird ebenfalls in Seibersdorf ausgewertet. Ein Schritt zur Sicherheit und Harmonisierung der Ausrüstung wurde mit der Ausgabe von Atemschutzmasken gesetzt.

Jeder Strahlenstützpunkt hat pro aktiven Trupp drei Normaldruckmasken inklusive Taschen und 6 Filter erhalten. Abschließend möchte ich feststellen, dass der  vierte Steirische Strahlenschutzinformationstag für uns Besucher eine sehr interessante und lehrreiche Veranstaltung darstellte. Dem Landessonderbeauftragten ABI d. F. Gerald Seidl , welcher maßgeblich an diesem Projekt beteiligt war , sei hierzu besonders gedankt .
 

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