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News vom Landesfeuerwehrverband

ZaB - Pilotveranstaltung im Trainingstunnel

Erstellt von Thomas Meier, MA am 14.09.2021

Auf Österreichs Straßennetz ist die Fahrt durch die lange Betonröhren, um von A nach B zu kommen, oft unvermeidbar. Wie die ASFINAG online informiert, unterhält sie in ihrem rund 2.300 Kilometer langem Streckennetz momentan 166 aktive Tunnel. Neben baulichen sowie technischen Hochsicherheitsmaßnahmen und regelmäßigen Notfallübungen in den Tunneln, ist das hochkomplexe Sicherheitsmanagement der ASFINAG unlängst um eine wichtige Komponente erweitert worden, sodass Benützer des hochrangigen Straßennetzes weiterhin darauf vertrauen können, dass die Tunnel auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen zu den sichersten Anlagen im europäischen Raum zählen. Dazu zählen im Ernstfall auch die Interventionen der Feuerwehrkräfte.

 

Horror im Tunnel

Im Tunnelinneren brennt es, Flammen lodern meterhoch empor. Dichte Rauchschwaden reduzieren die Sicht innerhalb von Sekunden auf Null. Ein echtes Horrorszenario, wenn die Situation im Autobahntunnel im weitesten Wortsinn brenzlig wird – sowohl für die unmittelbar vom Ereignis betroffenen Menschen, wie auch für alle Einsatzkräfte, die zur Menschenrettung und Löscharbeiten heraneilen.

 

Neues Tunnelforschungs- und Trainingszentrum am Erzberg

Mit dem Zentrum am Berg (ZaB), das als eigenständiges Department der Montanuniversität Leoben geführt wird, ist am Erzberg vor kurzem ein Ausbildungszentrum in Betrieb genommen worden. In bereits existierenden Stollen sind in den letzten Jahren unter Leitung von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Robert Galler insgesamt vier Tunnel mit einer Länge von jeweils etwa 400 Metern errichtet worden. Zwei dieser Stollen sind als parallel angelegte Straßentunnel ausgeführt, die am aktuellen Stand moderner Technik, im Hinblick auf Bau- und Ausrüstungsvorschriften, ausgestattet sind. Damit bietet sich die Anlage hervorragend als Trainingsstätte für Österreichs Feuerwehren an – im Besondern zur Festigung von einsatztaktischen Maßnahmen bei der Bekämpfung von Tunnelbränden. ASFINAG fördert Schlagkraft von Österreichs Feuerwehren Fortan können Feuerwehrkräfte am steirischen Erzberg noch intensiver für den Ernstfall trainieren. Mit dem ZaB sind ideale Bedingungen geschaffen worden, die ein Beüben von unterschiedlichen Szenarien – wie Pkw- oder Lkw-Brand, Personensuche und Menschenrettung etc. – bestens unterstützen und im Rahmen einer „normalen“ Tunnelübung kaum bis gar nicht simulierbar wären.

 

Train the trainer

Von Dienstag (7.9.21) bis Donnerstag (9.9.21) wurde die Anlage von künftigen Trainern aus den Landesfeuerwehrschulen und Berufsfeuerwehren auf Herzen und Nieren getestet – um dann ab Oktober weitere Trainingseinheiten für österreichische Portalfeuerwehren anbieten zu können. Dazu wurde eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung zwischen ASFINAG und dem Österr. Bundesfeuerwehrverband getroffen. Die Steiermark war bei dieser Auftaktveranstaltung, die von Ing. Gerhard Schöpf, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung an der Landesfeuerwehschule Tirol und Leiter des ÖBFV-Kompetenzzentrums Tunnelausbildung geleitet wurde, mit den FWZS-Ausbildern Christian Hermann, Rene Hofer und Herbert Smerecnig sowie Alexander Sorin von der BF Graz und Rene Lesch, Kommandant der FF Ardning, hochkarätig besetzt.

 

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Bericht und Fotos: Thomas Meier


 

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