Feuerwehr- und Einsatzärzteseminar 2021

Erstellt von Thomas Meier, MA am 20.10.2021

Am 16. Oktober fand im Stift Rein das diesjährige Feuerwehr- und Einsatzärzteseminar zum Thema „Einsatztaktik bei Katastrophen und Großereignissen“ statt. 65 Ärztinnen und Ärzte besuchten das Seminar in den wunderschönen Räumlichkeiten des Stiftes. Von Beginn an herrschte eine hervorragende Stimmung, die durch die interessanten Referate, vorgetragen von hochqualifizierten Feuerwehroffizieren und Frau Primaria Dr. Adelheid Kastner, bis zum Schluss anhielt.

LFA Dr. Rampler begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei HBI Hannes Koch für die große Unterstützung bei der Organisation. Neben Bundesfeuerwehrarzt Dr. Adolf Schinnerl waren drei Landesfeuerwehrärzte und die steirische Landessanitätsdirektorin, Dr. Ilse Groß, anwesend. OBR Gernot Rieger begrüßte von Seiten des BFV Graz Umgebung und überbrachte die besten Wünsche von LBD Reinhard Leichtfried.

HBI Koch führte in seinen Grußworten kurz in die Geschichte des Stiftes ein. Am Beginn berichtete Dr. Rampler über Neuigkeiten in der Feuerwehrmedizin. Dann stellte er die häufigsten Ursachen von Unfällen im Feuerwehrdienst, die Verletzungsmuster und die Möglichkeiten zur Verhinderung dieser Unfälle dar. Ihm folgte als Redner Dr. Hannes Kern vom Desaster Competence Network Austria, der engagiert Einblicke in die Krisenkommunikation gab.

OBI Peter Hopf, Zugkdt. KHD-International, sprach über die verschiedenen Arten von Waldbränden, die damit verbundenen Probleme, Risiken und Verletzungsmuster sowie die Einsatztaktik bei der Waldbrandbekämpfung. Er schilderte eindrucksvoll über den KHD Einsatz bei den Bränden in Mazedonien.

TAG – Terror – Amok-Geisellagen – mögliche Szenarien und die Einsatztaktik für die Feuerwehren behandelte Dr. Rampler in seinem zweiten Vortrag.

ABI Thomas Fessl, Mitglied des KHD–Führungsstabes Steiermark, präsentierte den interessierten MedizinerInnen den Aufbau von KHD-Einheiten, die Gliederung eines Einsatzstabes sowie die Aufgaben der einzelnen Funktionsträger im Ernstfall. Heribert Uhl, GF des Zivilschutzverbandes Stmk., referierte über die Möglichkeit zur Vorsorge bei Hochwasser, über Selbstschutz und Sofortmaßnahmen in Krisensituationen.

Das Schlussreferat des Seminares hielt Frau Primaria Dr. Adelheid Kastner, Leiterin der forensischen Psychiatrie der Kepler-Universität Linz mit Ausführungen zum Thema „Amok“. Dieses Thema, die Tätigkeit von Frau Dr. Kastner als Gerichtspsychiaterin und die Querverbindungen zu anderen psychischen Krankheiten interessierten die Anwesenden derart, dass durch Vortrag und Fragen wesentlich mehr Zeit als vorgesehen gebraucht wurde, ein besonderes Dankeschön für das Entgegenkommen der Vortragenden.

Im Anschluss trafen sich Zuhörer und Referenten zu einem gemeinsamen Essen und einem Gedankenaustausch in der Schulkantine des Stiftes Rein – ein „Danke“ dem Team von Anja Notdurfter. Gedankt sei auch der Fa. Genericon, die seit Jahren ein guter Partner sowohl für den FMD als auch für die Feuerwehrjugend ist.

Nach dem Seminar fand die Tagung der steirischen BereichsfeuerwehrärztInnen statt. Engagiert versuchen die ÄrztInnen, mögliche Lösungen für den drohenden FeuerwehrärztInnenmangel zu finden. Es wurden verschiedene Ansätze erarbeitet, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen.

Beide Veranstaltungen zeigten deutlich, dass die Feuerwehrmedizin auch zu Zeiten von Corona lebt. Eine besondere Ehre für den steirischen feuerwehrmedizinischen Dienst stellt die Tatsache dar, dass die jährliche Herbsttagung der LandesfeuerwehrärztInnen Österreichs in der Steiermark stattfindet und zwar immer am Vortag des Feuerwehr- und Einsatzärzteseminars, sodass die Landesfeuerwehrärzte dann am Seminar teilnehmen können.

Bericht und Fotos: LFA MR Dr. Josef Rampler, MSc; Herbert Buchgraber, Bereichspressebeauftragter GU