News LFV

News vom Landesfeuerwehrverband

Zweite Fortbildung für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung der KHD International

Erstellt von ABI DI Dr. Hannes Kern am 01.08.2023

Am 29. Juli 2023 wurde in Bischoffeld die zweite Fortbildung zum Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung der KHD Bereitschaft International des LFV Steiermark durchgeführt. Insgesamt nahmen 31 Teilnehmer aus den KHD International Feuerwehren des LFV an der Fortbildung teil.

Nach der Begrüßung durch den Kommandanten der Bereitschaft ABI Dr. Hannes Kern und den Vertreter des BFV Knittelfeld, ABI Wilfried Stocker, begann die Fortbildung mit einer umfassenden Einführung in das Vegetationsbrandrisiko sowohl in Österreich als auch in den Einsatzräumen der KHD International. Darauf aufbauend wurden den Teilnehmern die verschiedenen Arten von Vegetationsbränden wie Erdfeuer, Bodenfeuer und Kronenfeuer detailliert erklärt. Besonderer Wert wurde auf die Vermittlung der Einflussfaktoren auf Vegetationsbrände, wie Vegetation, Wetter und Topographie, gelegt. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer auf einfache Sicherheitsregel in der Waldbrandbekämpfung geschult, einschließlich der Einschätzung der Flammenlänge und der Identifizierung von Gefahrenzonen.

Ein zentraler Punkt der Fortbildung war die Gefahrenlehre und der Eigenschutz im Waldbrandeinsatz. Die Wichtigkeit und korrekte Handhabung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) wurde intensiv behandelt, ebenso wie die LACES-Regel für Sicherheit und Koordination, die Grundregel schlechthin im Waldbrandeinsatz. OBI a.D. Peter Hopf führte den Teilnehmern dazu im Zuge eines Brandversuches die Gefahren der Brandausbreitung in engen Talschaften und an steilen Hängen vor.

Des Weiteren wurden die Gefahren und Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Luftfahrzeugen ausführlich besprochen. Hier wurde vor allem auf die Gefahren für Mannschaften am Boden z.B. beim Wasserabwurf aus Löschflugzeugen eingegangen.

In praktischen Übungen konnten die Teilnehmer dann die Handhabung der PSA vertiefen, angefangen von der Bekleidung über den Helm und den Atemschutz bis hin zur Checkliste für die PSA. Sie erlernten auch den Umgang mit verschiedenen Hand- und Motorwerkzeugen sowie sonstigen Geräten wie Beleuchtung, Trillerpfeifen als persönliches Alarmierungsmittel bei Gefahr, Rucksäcken/Kraxen und Löschwasserbehältern. Auch die speziellen Löschgeräte für die Vegetationsbrandbekämpfung wurden detailliert vorgestellt und beübt.

Praktische Übungen im steilen Gelände umfassten das Vorbringen einer Tragkraftspritze für den Waldbrandeinsatz, den Aufbau eines Faltbehälters und die Verlegung von Schlauchleitungen. Des Weiteren wurden die Teilnehmer in den verschiedenen Aspekten der Löschwasserversorgung geschult, einschließlich dem Einsatz von Löschfahrzeugen.

Einen weiteren Fokus legte die Fortbildung auf den indirekten Löschangriff und das defensive Vorgehen. Das defensive Vorgehen bei Wald- und Vegetationsbränden ist gekennzeichnet durch das Anlegen von Schneisen und Wundstreifen sowie die Ausbildung von Schutzstreifen im Wald. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern und gleichzeitig sichere Arbeitsbereiche für die Einsatzkräfte zu schaffen. Auch ohne den Einsatz von Löschwasser!

Die Kontrolllinien, die oft in Form von Schneisen, Wundstreifen oder Schutzstreifen angelegt werden, sind essenziell für den defensiven Löschangriff. Sie werden verwendet, um die Ausbreitung eines Feuers zu stoppen, indem der Brennstoff, also die Vegetation, entfernt wird. Diese Art von Arbeit erfordert oft den Einsatz Handwerkzeugen und kann körperlich sehr anstrengend sein.

Der letzte Teil der Fortbildung konzentrierte sich auf den direkten Löschangriff und das offensive Vorgehen. Hierbei wurden den Teilnehmern der Einsatz von Handwerkzeugen wie Feuerpatschen, der Einsatz von Löschrucksäcken zur Bekämpfung kleinerer Brände, der Umgang mit Bodenbränden und der Aufbau eines Löschangriffs von der Wasserübergabestelle bis zur Feuerfront vermittelt. Besonders wurde auf den taktisch richtigen Einsatz des Löschmittels Wasser auch zum Anlegen von nassen Kontrolllinien wert gelegt.

Abschließend bedankte sich ABI Dr. Hannes Kern bei allen Teilnehmern für die motivierte Mitarbeit und die vielen positiven Rückmeldungen. Das Ausbilderteam mit ABI Thomas Fessl, ABI Bernd Fladischer, OBI a.D. Peter Hopf und BI d.F. Uwe Wintschnig erhielt von den Teilnehmern ein großes Lob für die fachlich fundierte und kameradschaftliche Wissensvermittlung. Besonderer Dank gilt der Freiwilligen Feuerwehr Bischoffeld und dem Team rund um ABI Andreas Hopf für ihre Unterstützung und Gastfreundschaft.

 


Bericht und Fotos: ABI DI Dr. Hannes Kern, KHD-Int. Steiermark


 

Galerie